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Living History: nicht nur gefragt bei Mittelalter-Fans

Als Living History – zu Deutsch „gelebte Geschichte“ - wird die Darstellung von historischen Lebenswelten bezeichnet. Die Darsteller wählen dabei Kleidung, Gebrauchsgegenstände und sonstige Ausrüstungsgegenstände, die jenen Stücken der jeweiligen Epoche möglichst gut entsprechen.

Was bedeutet Living History?

Eine exakte Definition dessen, was Living History nun eigentlich bedeutet, gibt es nicht. Von daher wird mit diesem Begriff die experimentelle Archäologie ebenso umschrieben wie die Nachstellung historischer Ereignisse. Auch die Mittelalterszene sowie das Rollenspiel LARP werden gern mit Living History in Verbindung gebracht, auch wenn es sich hierbei eher um Histotainment, also der Vermittlung von historischer Information in Verbindung mit Unterhaltung, handelt. In Mitteleuropa gilt deshalb folgende Abgrenzung, wobei die Grenzen aber fließend sind:

So hat sich Living History entwickelt

Seit der frühen Neuzeit beteiligen sich nicht nur Fachleute aus den verschiedensten Disziplinen an der historischen Forschung, sondern auch Privatleute, die sich das Beschäftigen mit der Geschichte zum Hobby gemacht haben. Als frühes Beispiel für Living History gilt beispielsweise das Buch „Der Wiederaufbau von Carnuntum“ von Guido List. Er wollte das römische Militärlager und die Stadt in Niederösterreich nicht nur Wiederaufbauen, sondern auch sowohl Personal als auch Besucher in zeitgenössische Kleidung hüllen.

Die moderne Form von Living History entstand in den 1930er Jahren in den USA als Teil der Museumspädagogik. In Europa haben sich zunächst vorwiegend Engländer mit Living History beschäftigt, befördert wurde dieser Trend in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aber durch US-amerikanische Soldaten, wenngleich es hier mit Westerngruppen bereits erste Vorläufer gab. Einen nicht unwesentlichen Anstoß zur Gründung dieser Gruppen ab dem 19. Jahrhundert gaben die Romane von Karl May. Erst in den 1970er Jahren, als die Hippiekultur und die entsprechenden musikalischen Strömungen einen immer größeren Einfluss hatten, beschäftigte man sich auch zunehmend mit der Darstellung der Geschichte Europas.

So wird Living History gepflegt

Heute pflegen Gruppen unterschiedlichster Größe Living History, wobei sie versuchen, möglichst authentisch zu sein. Teilweise fertigen sie dafür mit akribischer Genauigkeit sogar Gegenstände nach originalen Vorbildern an. Während der jeweiligen Veranstaltung wollen die Organisatoren anschließend eine möglichst dichte Atmosphäre schaffen.

Bevorzugte Szenarien sind neben der Bronze- und Eisenzeit auch die Epoche der römischen Kaiserzeit sowie das Mittelalter. Ein weiterer Schwerpunkt, nämlich die Darstellung des Lebens im 15. Jahrhunderts, dürfte vermutlich auf den englischen Einfluss zurückgehen, wo die Rosenkriege ein beliebtes Thema der Darstellung sind. Weitere beliebte Themen stammen aus der Neuzeit. Dazu gehören etwa der Dreißigjährige Krieg sowie Darstellungen aus der Zeit der napoleonischen Kriege.

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