Seitenanfang zur Navigation springen.

Migräne: Wenn der Kopf zu platzen droht

Bei der Migräne handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, von der deutschlandweit etwa zehn Prozent der Bevölkerung betroffen sind, Frauen trifft es etwa doppelt so häufig wie Männer. Nahezu jede Dritte Frau leidet Zeit ihres Lebens mindestens einmal an Migräneanfällen. Besonders häufig betroffen sind Frauen zwischen dem 35. und dem 45. Lebensjahr. Selbst Kinder können bereits unter Migräneanfällen leiden, etwa jedes 20. Schulkind ist davon betroffen.

Migräne – was ist das?

Der Begriff Migräne stammt von der französischen Bezeichnung für Kopfschmerz (migraine). Weil die Schmerzen vielfach nur auf einer Seite auftreten, bezeichnen Ärzte den Schmerz oft als Hemikranie, also Kopfschmerz in einer Kopfhälfte.

Migräne tritt anfallsartig auf und kehrt periodisch wieder. Die Migräneattacke geht meist mit anderen Beschwerden wie einer Empfindlichkeit gegenüber Lärm und Licht bemerkbar, aber auch Übelkeit, Appetitlosigkeit und sogar Sehstörungen sind während einer Migräneattacke möglich. Es handelt sich bei dieser Krankheit, die das Leben der Betroffenen nicht selten beeinträchtigt, um sehr viel mehr als Kopfschmerz.

Der Schmerz an sich sitzt in aller Regel im Bereich von Schläfe oder Stirn oder hinter dem Auge und äußert sich meist pulsierend oder pochend. Vielfach kündigt sich eine Migräne bereits durch ein anderes Vorzeichen wie eine verspannte Nackenmuskulatur, Müdigkeit, vermehrten Harndrang oder eine blasse Haut aus. Je nachdem, durch welche Symptome sich eine Migräne anzeichnet, wird sie unterschiedlich bezeichnet:

Bei der Migräne ohne Aura handelt sich um die häufigste Form, die zwischen vier und 72 Stunden dauert und für die einseitige Kopfschmerzen typisch sind.

Die Migräne mit Aura hingegen verursacht zahlreiche weitere Symptome wie Gesichtsfeldausfälle, Störungen des Sehvermögens, Empfindungsstörungen, falsche Geruchs- oder Geschmackswahrnehmungen oder Lähmungserscheinungen.

Eine Migräne mit Aura dauert meist nicht länger als 60 Minuten, wobei einzelne Symptome bis zu einer Woche lang anhalten können. Sehr häufig tritt bei einer Migräne mit Aura das sogenannte Flitterskotom an, die betroffenen sehen also auf beiden Augen flimmernde und helle Strukturen, die sich entweder auf den Rand des Gesichtsfeldes zubewegen oder kranzartig ausdehnen. Dadurch wiederum wird die Sicht der Betroffenen erheblich beeinträchtigt.

Die Migräne kann auch – was mit zunehmendem Alter der Fall sein kann – sodass die Kopfschmerzen komplett in den Hintergrund treten und sich nur noch die Symptome der Aura bemerkbar machen.

Als schwere Sonderform gilt die Migräne mit Hirnstammural, bei der eher atypisch Symptome wie Sprechstörungen, Tinnitus, Schwindelgefühle, Gangunsicherheit, Doppelbilder oder eine Hörminderung auftreten kann.

Als Augenmigräne wird die Tatsache bezeichnet, wenn die Migräne beidseitig durch visuelle Symptome wie ein Flimmerskotom begleitet wird. Die Sehstörungen treten zumeist auf, bevor sich die Kopfschmerzen bemerkbar machen, weshalb viele Betroffene von einer Sehstörung ausgehen. Eine seltene Sonderform der Augenmigräne ist die ophalmoplegische Migräne, die bei einer Lähmung von Hirnnerven auftreten kann. In diesem Fall sehen die Betroffenen oft Doppelbilder, haben geweitete Pupillen, oft hängen auch die Augenlider herunter.

Eine Aura ist ebenfalls charakteristisch für eine Migräne mit Netzhautbeteiligung. Das heißt, dass die Wahrnehmung von visuellen Reizen stark beeinträchtigt sein kann. Im schlimmsten Fall ist sogar eine vorübergehende Erblindung möglich. Meist betrifft diese Form der Migräne aber nur ein Auge.

Was sind die Ursachen einer Migräne?

Die genaue Ursache von Migräne ist noch nicht geklärt. Bei der Entstehung der Kopfschmerzerkrankung dürften aber wohl erbliche Faktoren eine Rolle spielen, weil vielfach mehrere Familienmitglieder betroffen sind.

Es gibt jedoch sehr wohl einige sogenannte Triggerfaktoren, welche die Kopfschmerzen zwar nicht verursachen, deren Entstehen aber begünstigen und eine Schmerzattacke auslösen können.

Dazu gehören neben einem Schlaf-Wach-Rhythmus auch Stress, Störungen im Hormonhaushalt sowie diverse Lebensmittel, beispielsweise Geschmacksverstärker.

So erfolgt die Diagnose

Aus der Krankengeschichte ergibt sich zunächst ein eventueller Verdacht, der durch die Beschreibung der weiteren Symptome und Beschwerden erhärtet wird. Anschließend erfolgen verschiedene körperliche und neurologische Diagnosen.

Langfristig lässt sich die Migräne am besten mit einer kombinierten medikamentösen und nicht-medikamentösen Methode behandeln. Welche Art von Behandlung gewählt wird, hängt vom Ausmaß der Beschwerden ab. Während einer Attacke kann es helfen, für einen erholsamen Schlaf zu sorgen, kalte Kompressen aufzulegen oder sich in einen ruhigen und abgedunkelten Raum zurückzuziehen.

Das könnte auch noch interessant sein...

Burnout - eine Volkskrankheit
Während andere psychische Leiden wie die Depression relativ lange und gut erforscht sind, handelt es sich beim Burnout um ein relativ junges Krankheitsbild, von dem erstmals in den 1970er Jahren in den USA die Rede war.

Gesund kochen
In den letzten Jahren hat die Bedeutung von gesunder Ernährung sich stark in der Gesellschaft ausgebreitet. Eine ausgewogene Ernährung sollte nach dem Prinzip der Lebensmittelpyramide vorgenommen werden.











[ © Das Copyright liegt bei www.querrum.de | QUERRUM - QUER RUM gedacht, geschrieben, notiert]