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Périgord

Es mag sein, dass es dem Reisenden, der langsam auf einer kurvigen Straße des Périgord entlangfährt, durch den Kopf gehe, sich zu fragen, ob denn der Schönheit der Orte oder der Harmonie und Ruhe der Landschaft nicht etwas fehle: "Das fehlende Teil - mag er denken - um das Puzzle zu vervollständigen, könnte vielleicht eine Elfe, ein Kobold oder sonst ein märchenhaftes Wesen sein, welches das Wunder dieser Region erklären könnte, wo ganz Frankreich mit seiner Geschichte, seiner Geographie, seiner Kultur und seinen Traditionen sich verdichtet, wie nirgendwo sonst".

Penne de Agenais, Vallees du Lot et Garonne  / Bild Nr. 16056801
Penne de Agenais, Vallees du Lot et Garonne | ©: Jimjag - Fotolia

Der Périgord ist Magie. Hier befinden sich vorgeschichtliche Ausgrabungsstätten, die zu den wichtigsten der Welt gehören (mehr als 200) neben Hunderten von Burgen und mittelalterlichen Dörfern und alles wird umrahmt von einer Landschaft, die hier aus unseren Grundschulfibeln und dort aus der geheimnisvollen Dunkelheit eines keltischen Liedes hervorgegangen zu sein scheint.

Der Périgord ist und bleibt ein Reich der Kontraste, auch wenn die sanfte Hügellandschaft dazu beiträgt, die Extreme zu vereinen und auch wenn die vielen Flüsse, welche die Region durchlaufen, die verschiedenartigsten Gebiete miteinander verbinden. Aber die Natur allein reichte nicht, um einem so durchwachsenen Gebiet ein einheitliches Aussehen zu geben. So hat auch der Mensch, unabdingbar sein Teil dazu beigetragen. Eines der großartigsten Ergebnisse ist die Gastronomie, die zu den raffiniertesten der Welt gehört. Mit ihren Trüffeldüften und foies gras, ihrem Aroma aus Nüssen und "cabcou" verbreitet sie ihren Ruf im ganzen Land und darüber hinaus, bis sie mit der viel zu generellen Etikette "Französische Küche" auf unsere Tische kommt.

Sonnenuntergang im Weinberg  / Bild Nr. 34583368
Sonnenuntergang im Weinberg | ©: laurine45 - Fotolia

Der Périgord ist einzigartig und das will er auch bleiben. Für den Besucher hat das Konsequenzen, denn er muss bedenken, dass er sich auf ein nicht einfaches Abenteuer einlässt, das nur in eine große, bedingungslose Liebe münden kann. Eine Leidenschaft, die darüber hinaus noch den Vorteil bietet, "nicht in Mode" zu sein, denn diese Region an den Ufern der Dordogne nordöstlich von Bordeaux wird zunächst einmal und seit jeher von den Franzosen selbst geliebt.

Im Périgord herumzureisen ist demnach gleichbedeutend mit einem Wandel zwischen Natur und Kultur inmitten von Wäldern und befestigten Dörfern, die zwischen Wirklichkeit und Phantasie schweben. Man denke nur an Sarlat-la-Canda mit seinen engen Sträßchen, an Rocamadour, auf den steilen Felsen am Ufer des Alzou errichtet, an Saint-Cirq-Lapopie, an das emsige Brive oder an das winzige und faszinierende Collonges-la-Rouge, wo alles immerzu in den magischen Farben des Sonnenuntergangs liegt.

Und nun zu den Höhlen: Zunächst die eindrucksvolle von Padirac mit 35 Metern Durchmesser und 20 km unterirdischen Höhlengängen oder die "Sixtinische Kappelle der Vorgeschichte", d.h. Lascaux, 1940 entdeckt, mit ihren 1500 Felsengemälden. Und noch mehr: Pech-Merle ist für seine imposante "Mammuthöhle" berühmt und für die Spuren unserer Vorfahren, des Weiteren die Felsbehausungen von Eyziesde-Tayac und die Höhle von Cromagnon, die einem "Typus Mensch" ihren Namen gegeben hat, der von den Anthropologen für außerordentlich wichtig gehalten wird. Zuviel Vorgeschichte vielleicht? Pfarreien und Burgen - von den mittelalterlichen Ritterburgen bis zum zauberhaften Palast von Hautefort aus dem XVII. Jahrhundert - bieten eine gute Alternative. Zuviel Kultur vielleicht? Die Natur steht überall bereit. Hier kann man sie ohne Hast genießen, vielleicht in Begleitung eines Glases Bordeaux.

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