Seitenanfang zur Navigation springen.

Das Liebesschloss: ein romantischer Brauch erobert die Welt

Liebesschlösser  / Bild Nr. 213644
Liebesschlösser | ©: Bild von FlyerBine auf Pixabay

Vor allem an Brücken und Laternen werden sie gerne angebracht: Kleine Schlösser in Form eines Herzens, auf dem Namen und oft auch Jahrestage eingraviert sind. Angebracht werden diese sogenannten Liebesschlösser von Liebespaaren, die somit ihre Liebe symbolisieren wollen – der Schlüssel wird nach dem Anbringen unwiederbringlich entsorgt, weil die Liebe ja ewig währen soll.

Woher stammt der Brauch?

Die Ursprünge des Brauches, Liebesschlösser anzubringen, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Man nimmt jedoch an, dass er italienische Wurzeln hat. So haben die Absolventen der florentiner Sanitätsakademie San Giorgo die Vorhängeschlösser ihres Spindes an der Brücke Monte Vecchio fixiert. Sie wollten damit aussagen, dass die Zeit der Ausbildung nun definitiv und für immer vorbei sei. Diesen Brauch dürften römische Liebespaare übernommen haben, die ihre Schlösser an der Milvische Brücke anbrachten.

Zwar machte Federico Moccia den Brauch in der Verfilmung des Romans „Drei Meter über dem Himmel“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt, jedoch hatte er sich zuvor schon weiter verbreitet. So ist der Brauch in Serbien bereits seit dem Ersten Weltkrieg belegt. Und in der französischen Hauptstadt Paris hingen an der Brücke Pont des Arts 2010 bereits so viele Liebesschlösser, dass die Statik der Brücke in Gefahr war, weshalb die Schlösser entfernt wurden.

2008 fand dieser Brauch auch Eingang in Deutschland, als die ersten Schlösser an der Hohenzollernbrücke in Köln befestigt wurden. Daraufhin verbreitete sich dieser Brauch auch in anderen deutschen Großstädten. Brücken wurden von Liebespaaren übrigens zunächst bevorzugt, weil diese eine verbindende Funktion haben. Außerdem hatten sie hier die Möglichkeit, den Schlüssel direkt nach dem Anbringen des Schlosses in den Fluss zu werfen.

Kritik an den Liebesschlössern

Nahezu überall, wo sich der romantische Brauch durchgesetzt hat, wird er kontrovers diskutiert. In Städten wie Rom, Venedig und Berlin ist es sogar verboten, Liebesschlösser an Brücken – insbesondere an solchen, die unter Denkmalschutz stehen – anzubringen. Das hat aber auch einen guten Grund: Schließlich hat die Masse an Schlössern ein enormes Gewicht, hinzu kommt, dass an den Brücken durch Korrosion unter Umständen Rostschäden entstehen können. Weil die Liebesschlösser aber durchaus auch einen touristischen Wert haben, wurde ein bestehendes Verbot – wie in Salzburg – mittlerweile wieder aufgehoben.











[ © Das Copyright liegt bei www.querrum.de | QUERRUM - QUER RUM gedacht, geschrieben, notiert]