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Reifenbezeichnungen - was bedeuten die Zahlen? | ©: www.querrum.de
Autofahrer kennen das Problem nur allzu gut: In regelmäßigem Turnus müssen sie – je nach Fahrleistung ihre Reifen erneuern. Doch angesichts der vielfältigen Modelle, erscheint es auf den ersten Blick oft schwierig, welcher Reifen montiert werden darf. Und auch der Fahrzeugschein gibt nicht unbedingt Aufschluss darüber, welche Reifen gewählt werden sollen. Denn bei Erstzulassungen von Autos ab dem 1. Oktober 2005 wird im Kfz-Schein unter der Ziffer 15.1 bis 15.3 lediglich noch die Standardgröße vermerkt. Eine zuverlässige Auskunft darüber, welche Bereifung auf dem Fahrzeug tatsächlich erlaubt ist, erhalten Fahrzeughalter beim TÜV, beim jeweiligen Hersteller oder im Reifenfachhandel.
Wie die Bereifung von Autos technisch ausgeführt werden muss, ist in Paragraph 36 der StVZO, also der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung festgelegt. Auf europäischer Ebene gilt für Reifen die europäische Vorschrift ECE-R 30. Gemäß dieser Vorschrift erfolgt auch die seitliche Beschriftung der Reifen. Diese ist folgendermaßen aufgebaut:
Die Angabe der Reifenbreite erfolgt in Millimetern. Im obigen Bild sind das 205mm. Bei Autoreifen kann die Breite des Querschnitts zwischen 120 und etwa 335 Millimetern reichen, wobei die Steigerungen der Breite in Schritten von jeweils zehn Millimetern erfolgen. Die Breite von Reifen, die für neue Rad-Reifensysteme wie Michelins TDX-Reifen weichen von diesen Standards ab. Bei diesen kann die Breite zwischen 160 und 240 Millimetern liegen. Allerdings stimmt die tatsächliche Breite mit den Angaben oft nicht ganz überein. Der Grund dafür liegt in den Fertigungstoleranzen.
Eine weitere Zahl gibt das Verhältnis von Größe zur Breite des Reifens in Prozent an. Im obigen Bild sind das 65%. Dabei ist die Flanke der Reifen umso niedriger, je niedriger die entsprechende Zahl ist.
Der Buchstabe zwischen den Zahlen steht für die Bauart des Reifens. Bei Reifen neuerer Bauart ist dies üblicherweise ein „R“ (siehe obiges Bild), weil die Reifen mit radial angeordneten Karkassfäden hergestellt werden. Bis in die 1960er Jahre hinein waren hingegen sogenannte Diagonalreifen Standard, die mit „D“ markiert wurden. Hierbei müssen Autofahrer beachten, dass sie ihr Fahrzeug ausschließlich mit Reifen einer Bauart bestücken dürfen. Es ist also verboten, beispielsweise zwei Diagonal- und zwei Radialreifen zu montieren.
Die nächste Zahl gibt schließlich den Felgendurchmesser an, der durch eine diagonale Messung von einem Rand der Felge zum anderen ermittelt wird. Üblicherweise geben die Hersteller dieses Maß in Zoll an. Am weitesten Verbreitet sind Felgen mit einem Durchmesser zwischen zehn und 20 Zoll. Das obige Bild zeigt 16 Zoll an.
Die sogenannte Tragfähigkeitskennziffer gibt an, wie Belastbar ein Reifen ist. Die maximale Belastbarkeit erreicht der Reifen jedoch nur, wenn auch der vom Hersteller angegebene Luftdruck eingehalten wird. Im obigen Beispiel besagt die Ziffer 105/107 eine zulässige Tragfähigkeit pro Reifen von 925kg/975kg.
Als nächste Angabe erfolgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit, die in Buchstaben angegeben wird. Hier reicht die Bandbreite von „M“ für eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde bis hin zu „ZR“ für Geschwindigkeiten jenseits der 240-Stundenkilometer-Grenze. Im obigen Beispiel besagt der Buchstabe T laut Tabelle eine maximale Geschwindigkeit von 190km/h.
Ebenso wird auf den Reifen das Produktionsdatum vermerkt. Dies erfolgte bis zum 1. Januar 2000 durch eine dreistellige Zahl, welche die Kalenderwoche und das Produktionsjahr angibt. Seit diesem Stichtag wird das Produktionsdatum mit einer vierstelligen Nummer angegeben, aber auch hier wird die Produktionswoche sowie das Jahr genannt. Die Angaben zum Produktionsjahr muss man immer etwas suchen. Aber diese Info ist wichtig, um zu erfahren wie alt ein Reifen schon ist.
Des Weiteren gibt es noch weitere Markierungen, die aber nicht zwangsläufig auf jedem Reifen angebracht sein müssen. Dazu gehört etwa der Buchstabe „E“. Diesen müssen alle Reifen tragen, die in der Europäischen Union zugelassen sind, da damit bestätigt wird, dass die Reifen der entsprechenden EU-Norm gemäß gefertigt sind. Weitere Kennzeichnungen gibt es für Winterreifen, zusätzlich verstärkte Reifen, Pannenlaufreifen oder runderneuerte Reifen. Wichtig beim Reifenkauf ist aber vor allem, dass sowohl Tragfähigkeit, Reifengröße und die zulässige Höchstgeschwindigkeit den Kriterien für die Zulassung des Fahrzeugs entsprechen.
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