Wärmetauscher (Wassertasche) und Gebersystem der Spülmaschine reinigen

Unsere Spülmaschine von Neff (Bosch/Siemens und andere sind teilweise baugleich) ist 13 Jahre alt. Nun kam (wieder) das Problem auf, dass kein Wasser in die Waschmaschine gepumpt werden konnte. Woran kann das liegen?

Spülmaschinen Anschlussventil Zuwasser
(Anschlussschlauch bereits entfernt)
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Zunächst prüften wir, ob der Wasseranschluß nicht verkalkt war. Das ist ein Anschlussventil am Kaltwasserzulauf. Wir haben den Schlauch wegmontiert. Nun sollte in einer Minute ca. 10 Liter Wasser in einen Eimer laufen. Dem war aber nicht so. Es waren nicht mal knapp 1 Liter. Also im Baumarkt so ein Eckfix-Anschlussventil besorgt und eingebaut.

In der Hoffnung nun sei das Problem des spärlichen Wasserzulaufs behoben starteten wir die Spülmaschine. Pustekuchen, es kam nun zwar genügend Wasser, aber immer noch wollte die Maschine nicht richtig loslegen.

Als nächstes schoben wir die Waschmaschine nach vorne und öffneten die linke Seite der Maschine.

2 Schrauben mussten entfernt werden, die man in Front der Maschine bei heruntergeklappter Ladeöffnung links sehen kann. Dann lässt sich die linke Blechverblendung relativ leicht entfernen.

Nun bekommt man das Gebersystem (unten rechts, das Modul mit dem roten Stab und dem blauen Bügel), sowie den Wärmetauscher zu sehen.

Am Wärmetauscher war oben links sehr gut eine deutliche Verschmutzung zu sehen. Dort sitzt eine Art Ventil oder Schwimmer, welches schon kaum mehr zu sehen war. Der ganze Bereich war bräunlich verschmutzt und stark zugesetzt.

Ebenso am Gebersystem waren Kalkablagerungen und sonstiger Schmutz zu sehen. Bereits vor 7 Jahren wurde Gebersystem und Wärmetauscher schon einmal komplett vom Kundendienst getauscht – Kostenpunkt ca. 280 Euro.

Wärmetauscher (manche sagen auch Wassertasche) und Gebersystem | ©: www.querrum.de

Schwimmer/Ventil am Wärmetauscher verunreinigt und zugesetzt
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Gebersystem mit Schwimmer verdreckt
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Hm, kann man das nicht selber reinigen und sich die erneuten 280 Euro sparen? Mit ein wenig Geschick und vor allem, wenn die Spülmaschine schon keine Garantie mehr hat und sich so eine teure Reparatur nicht mehr lohnt, kann man das selber versuchen zu reinigen.

Einzig was man braucht sind 3-4 Stunden Zeit und etwas Geduld.

Im Internet bei youtube habe ich eine sehr gute Anleitung gefunden wie man hier Schritt für Schritt vorzugehen hat.

Youtube Video: Anleitung wie man Schritt für Schritt Gebersystem und Wärmetauscher ausbaut, reinigt und alles wieder einbaut.

Ich erspare mir daher die detaillierte Beschreibung der jeweiligen Schritte. Einfach das Video 1-2x anschauen.

Wichtig ist, dass Wärmetauscher (manche sagen auch Wassertasche) und Gebersystem ausgebaut werden müssen. Dazu sind nochmals 3 weitere Schrauben zu lösen, die 2 elektrischen Steckerteile vom Gebersystem ziehen und Wärmetauscher vorsichtig nach oben aus den Zuleitungsanschlüssen ziehen, sowie das Gebersystem ebenfalls entfernen.

Details hierzu sind im Video zu sehen.

Zum Reinigen habe ich anstatt Zitronensäure Essig-Essenz (mit 20% Säure) verwendet. Den Essig habe ich in den Wärmetauscher so eingefüllt, dass er den Bereich der verdreckten Stelle rund um das Ventil oder Schwimmer füllt. Nun kann man das Ganze einige Stunden einwirken lassen.

Anschließend habe ich immer wieder den Wärmetauscher über der Badewanne so geschüttelt, dass sich die dreckigen Bestandteile langsam lösen. Mit einem Wasserschlauch immer wieder durchgespült. Um noch mehr „Dreck“ von den Kammern habe ich wie im Video beschrieben einen Magneten und eine 10mm lange Nagelspitze eines ca. 1,5mm dicken Nagels verwendet. Die Nagelspitze lässt sich mit dem starken Magneten sehr leicht in die Kammerwindungen führen. Durch hin- her bewegen des Magneten löst der Nagel langsam aber sicher immer mehr Dreck.

Den Dreck habe ich dann immer wieder mal durch kräftiges Ausspülen und Schütteln aus dem Wärmetauscher ausgespült. Mit der Zeit kam das schwarze Ventil zum Vorschein und auch das Plastik wurde so langsam wieder durchsichtig.

Diese ganze Prozedur hat ca. 2h gedauert und hängt sicherlich von der Geduld und dem Verschmutzungsgrad ab. Vielleicht hätte ich auch ein stärkeres Mittel zum Auflösen des Drecks verwenden können, aber das hatte ich nicht zur Hand.

Das Gebergehäuse konnte ich recht leicht reinigen. Einziges Problem war die obere Abdeckung zu entfernen. Diese hängt mit 4 Nuten fest und ich wollte keine Gewalt anwenden um die Abdeckung zu lösen. Vorsichtig gelang es trotzdem die Abdeckung bruchfrei zu entfernen. Dann konnte ich mit Zahnbürste oder ähnlichem das Innenleben etwas reinigen. Dafür habe ich keine 10 Minuten benötigt.

Anschlussdichtungen reinigen
Anschlussdichtungen am Zulauf/Ablauf am Wärmetauscher und Gebersystem reinigen | ©: www.querrum.de

Zum Schluss noch die Gummidichtungen und Zuleitungsstutzen mit Spüli etwas säubern um anschließend Gebersystem und Wärmetauscher wieder korrekt einzubauen.

Fazit zum Schluss: die Maschine läuft nun wieder einwandfrei. Es lag also nur an dem verkalkten Wasseranschluss, sowie am zugesetzten und verdreckten Wärmetauscher.