Designerbrillen - von der Sehhilfe zum Mode-Accessoire

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Obwohl der Mensch die Brille erst seit relativ kurzer Zeit als optische Sehhilfe nutzt, haben diese Brillen einen großen Einfluss auf die europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. Jahrhunderte lang nutzten vor allem Gelehrte Linsen, um auch bei schlechtem Licht oder wenn ihre Sehkraft nachgelassen hatte, noch lange in ihren Schriften lesen zu können. Erst der Multi-Erfinder Benjamin Franklin hatte die Idee, die Linsen miteinander zu verbinden.

Lange Zeit trugen Brillenträger die Sehhilfen nur widerwillig, Kinder fürchteten die Hänseleien ihrer Mitschüler, für Erwachsene bedeutete es ein sichtliches Zeichen dafür, dass sie älter wurden, wenn ihre Sehkraft nachließ. Lange galten Brillen auch als Zeichen von hoher Intelligenz. Wer eine tragen musste, wurde von seiner Umwelt oft diskriminiert. In Kambodscha verfolgten etwa die Roten Khmer Brillenträger als Intellektuelle und Feinde des Systems.

In den vergangenen Jahren hat sich dieses Image allerdings gründlich gewandelt. Ein guter Grund: Viele Prominente, etwa Schauspieler und Musiker, bekennen sich zur Brille, tragen oft sogar besonders extravagante Modelle von Designerbrillen. Es gab also auch für Otto-Normalbürger nicht den geringsten Grund, sich für die Sehhilfe zu schämen.

Im Gegenteil bräuchten viele Brillenträger die Sehhilfe gar nicht. Sie nutzen sie als modisches Accessoire, in dem sich statt optischen Gläsern normales Fensterglas befindet. Dafür tragen sie Designerbrillen und wählen ein Gestell, das von einem bekannten Designer gestaltet wurde. Gerade auf diesem Sektor sind namhafte Firmen wie Boss oder Escada sehr stark vertreten.

Die große Akzeptanz der Brille als Mode-Accessoire ist sicher auch dem häufigen Einsatz von Sonnenbrillen in Filmen aus der Traumfabrik von Hollywood zu verdanken. Von den Blues Brothers bis hin zu Matrix gibt es kaum noch einen Film, in dem die coolen Helden ihren Nimbus nicht mit einer stylischen Sonnenbrille oder Designerbrille unterstreichen. Der Trend zur Brille als modisches Element hat vor allem in den 80er Jahren begonnen.

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