QUERRUM
Entwickelt wurde der Spiele-Klassiker Go im alten China, von wo aus es sich rasch über den ostasiatischen Raum verbreitete. Besonders beliebt war es bis ins 20. Jahrhundert hinein vor allem in Korea, Taiwan und Japan. Erst dann eroberte Go auch allmählich die Herzen der Strategie-Fans in der westlichen Welt.
Gedacht ist Go für zwei Spieler. Diese legen abwechselnd weiße oder schwarze Spielsteine auf einen Schnittpunkt der Linien auf dem Spielfeld. Das Ziel besteht darin, ein möglichst großes Territorium zu erobern und zugleich den Gegner daran zu hindern, das selbe zu tun. Gesicherte Territorien erreicht der Spieler nach und nach entsprechende Formationen legt.
Ziel des Spieles ist – anders als bei vielen anderen Strategiespielen – nicht die komplette Vernichtung des Gegners. Denn am Ende der Partie werden sowohl die Größe der Territorien als auch die Zahl der gefangenen gegnerischen Steine gezählt.
Auch wenn dieses Spielprinzip äußerst einfach klingt, so handelt es sich bei Go tatsächlich um ein äußerst komplexes Strategiespiel. Zumal es erheblich mehr spielbare Varianten gibt als etwa beim Schach. Die vier Grundregeln hingegen sind so einfach, dass auch Kinder im Grundschulalter diese schnell erlernen können.
Die besondere Herausforderung besteht für die Spieler darin, dass sie jederzeit die komplette Situation auf dem Spielbrett im Auge haben müssen und sich zugleich auf die lokalen Situationen in den verschiedenen Regionen des Spielbretts konzentrieren muss. Hinzu kommt, dass jeder gesetzte Stein mehrere Funktionen erfüllt. Einerseits lässt sich eine Gruppe von eigenen Steinen stärken, andererseits aber auch Verbindungen zwischen den eigenen Steinen schaffen und der Gegner attackieren. Je nach Neigung des Spielers kann er also seine Strategie dahingehend ausrichten, selbst ein möglichst großes Territorium zu errichten oder zu verhindern, dass dies dem Gegner gelingt.
Ebenso wie Mühle oder Backgammon zählt Go zu den ältesten Spielen weltweit. Denn vermutlich wurde Go, oder ein Vorläufer davon, in China schon in vorchristlicher Zeit gespielt. Das Spiel erfreute sich insbesondere bei den Beamten größter Beliebtheit, weshalb es auch am Kaiserhof populär wurde. Das war später auch in Japan der Fall, wo zu Beginn des 17. Jahrhunderts sogar ein Go-Minister eingesetzt und vier große Go-Schulen entstanden. Weil diese Schulen in einem starken Konkurrenzkampf gegeneinander standen, erreichte Go in Japan schon bald ein äußerst hohes Niveau. Zwar erreichte Go bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts Europa und fand erste Fans. Richtig populär wurde das Strategiespiel hierzulande allerdings erst ab Anfang der 1980er Jahre.
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