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Nepal

Kathmandu
Tempel in Kathmandu (Nepal) | ©: www.kathmandu-valley.de

In den vergangen Jahren machte Nepal vor allem für seine blutigen Unruhen Schlagzeilen. Doch nachdem sich die politische Lage stabilisiert hat, entdecken immer mehr Reisende Nepal als Urlaubsziel. Sie entdecken eine besonders faszinierende Facette von Asien. Denn dank der abgeschiedenen Lage rund um das Kathmandu Valley hat sich hier eine besondere Kultur entwickelt, die zahlreiche Einflüsse aus Indien und China in sich vereinigt.

Die größten Siedlungen Nepals, darunter auch die drei Königsstädte Kathmandu, Patan und Bhaktapur, liegen im Kathmandu Valley. Es handelt sich dabei um kein Tal, sondern um einen ehemaligen See. Es liegt im Herzen des Himalajamassivs, umschlossen von bis zu 3.000 Meter hohen Bergen, auf einer Höhe von circa 1.400 Metern.

Nepal gliedert sich in drei Regionen auf. In der Gangesregion liegt das Terai, das die wertvollste Region für die Landwirtschaft gilt. Auch zahlreiche Industriebetriebe haben sich hier angesiedelt. Neun Flughäfen verbinden das Terai mit Kathmandu. Urlaubsgäste sollten die Grenzregion zu Indien allerdings meiden, weil es immer wieder zu Übergriffen durch bewaffnete Gruppen kommt.

Dattatreya Square in Bhaktapur
Dattatreya Square in Bhaktapur | ©: www.kathmandu-valley.de

Das Mittelland, das bis zu einer Höhe von 3.000 Meter reicht, bildet das nepalesische Kernland. Unter anderem liegt auch das Kathmandu Valley in dieser Region.

Das Hochgebirge wird lediglich von Sommersiedlungen mit Weidewirtschaft genutzt, das allerdings bis zu einer Höhe von 5.000 Metern. Die hohe Niederschlagsmenge während des Monsun und eine hohe Bodenerosion machen eine weitere Nutzung schwierig.

Die Bevölkerung

Bei einer Volkszählung wurden 2001 mehr als 100 verschiedene ethnische Gruppen und Kasten gezählt. Gesprochen wurden damals noch 124 Sprachen und Dialekte. Die meisten davon sind allerdings vom Aussterben bedroht. Etwa fünf Prozent der Nepalesen waren Newar, die ursprünglichen Einwohner von Kathmandu Valley. Ähnlich wie im Nachbarland Indien hat Nepal ein Kastensystem entwickelt. Maßgeblich beeinflusst wurde diese Entwicklung etwa von Brahmanen, die im zehnten Jahrhundert nach Nepal einwanderten.

Religionen

Mehr als 80 Prozent der nepalesischen Bevölkerung sind Hinduisten. Bis der König 2006 entmachtet wurde, war Nepal sogar das einzige Land, in dem der Hinduismus Staatsreligion war. Weil es außerdem einen relativ hohen Prozentsatz von Buddhisten gibt, erleben Reisende in Nepal eine faszinierende Synthese beider Religionen. Nennenswerte religiöse Minderheiten sind Moslems und Animisten.

Geschichte

Nachdem der ursprüngliche See im Kathmandu Valley nach einem Erdbeben verschwunden war, siedelten sich die ersten Menschen hier an. Dank der fruchtbaren Böden konnten diese schnell beachtliche handwerkliche Fertigkeiten entwickeln. Beispielsweise wurde hier der Pagoden-Baustil erfunden, der sich in ganz Asien ausgebreitet hatte.

Eine eigenständige Kultur konnten die Nepalesen erst entwickeln, nachdem sie im 14. Jahrhundert die indische Fremdherrschaft abgeschüttelt hatten. Trotzdem blieb Nepal der Spielball fremder Mächte. So wurde Nepal nach dem verlorenen Gurkha-Krieg 1816 gegen Großbritannien ein Schutzstaat der Kolonialmacht. Innenpolitisch mischten sich die Briten allerdings nicht ein.

Auch in den Kriegen des 20. Jahrhunderts stellten die Nepalesen Kontingente für die britische Armee. Die Souveränität wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht. Allerdings waren die folgenden Jahrzehnte von blutigen Unruhen und Bürgerkrieg gezeichnet. Vor allem die Kommunisten bekämpften zwischen 1996 und 2006 das herrschende System. Frieden konnte erst erreicht werden, nachdem der König 2006 auch auf internationalen Druck hin entmachtet wurde.

Weiterführende Informationen über Kathmandu und das Kathmandutal unter www.kathmandu-valley.de.

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