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Käthe-Kruse Puppen | ©: Dirk Lieder - Fotolia
Puppen werden in nahezu allen Kulturkreisen seit Jahrhunderten hergestellt und genutzt. Hierbei hat sich ihr Einsatz in Abhängigkeit von Zeit und Ort geändert. Heute dienen sie primär als Spielzeug für Kinder – die meisten Menschen weltweit dürften in ihrer Kindheit mit Puppen gespielt haben. Darüber hinaus werden insbesondere die selteneren unter den Puppen gesammelt und erfahren eine entsprechende Wertsteigerung.
Die Geschichte der Puppe spiegelt die Bedeutung und den Wert, die Puppen in den verschiedenen Kulturkreisen haben und hatten.
Ursprünglich stammten Puppen aus dem asiatischen Raum, wo sie zu religiösen und magischen Zwecken eingesetzt wurden. Im Gegensatz hierzu dienten sie in Europa primär als Kinderspielzeug. Erst in den letzten Jahren haben sich Sammlerpuppen etabliert, die nicht für den Gebrauch als Spielzeug bestimmt sind. Zu diesen zählen sowohl die Künstler- als auch antike Puppen. Wie die Nutzung der Puppen hat sich auch deren Herstellung geändert. Während bis ins späte Mittelalter Puppen hauptsächlich in Hand- und Heimarbeit für die Kinder aus einfachen Materialien gefertigt wurden, etablierte sich mit der Industrialisierung die maschinelle Puppenherstellung. Zugleich nahm die Bedeutung der Stoffpuppen ab. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Puppen verstärkt aus Holz, seit dem 19. Jahrhundert aus Porzellan hergestellt. Da dieses zerbrechlich und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund der Weltkriege knapp war, wurden in dieser Zeit Puppen aus Celluloid hergestellt. Dieses wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch nicht brennbares Polyvinylchlorid ersetzt, das gut zu bearbeiten war. Heute sind Puppen aus den unterschiedlichsten Materialien in variierenden Qualitäten erhältlich, so dass sie sowohl als Spielzeug als auch zu Sammlerzecken genutzt werden.
Im 18. und 19. Jahrhundert stellten aus Holz hergestellte Puppen in der Regel Erwachsene dar. Im Gegensatz hierzu haben sich in den letzten Jahren Reborn-Puppen etabliert, die Kinder und Babys lebensecht nachempfunden sind. Hierbei handelt es sich um Sammlerpuppen; die Nutzung als Spielzeug ist nicht vorgesehen.
Für die Herstellung von Reborn-Puppen werden herkömmliche Puppen beispielweise aus Kunststoff oder aber Künstlerpuppen verwendet. Ursprünglich wurden die Puppen - im eigentlichen Sinne des Wortes „reborn“ - in ihre Bestandteile zerlegt, zu lebensechten Puppen umgearbeitet und sodann wieder zusammengesetzt. Heute werden sie zumeist grundlegend überarbeitet, eine Zerlegung findet nicht notwendigerweise statt.
Diese Überarbeitung umfasst das Einsetzen von Haaren sowie teilweise Wimpern und Brauen aus echtem Menschenhaar. Weiterhin werden Finger- und Fußnägel lebensecht nachgebildet und der Haut eine natürliche Färbung - inklusive Äderchen, Spuckebläschen und eventuell kleiner Pickel - verliehen. Um eine natürliche Gewichtung und die für Babys typische eingeschränkte Beweglichkeit zu erzielen, werden die Körper als Scheibengelenkkörper ausgelegt und mit Granulat gefüllt. Weiterhin wird der Babygeruch durch einen Puder nachempfunden. Abschließend werden den Reborn-Puppen in Kleidung für echte Babys angelegt.
Zu erwähnen ist, dass gut gearbeitete Reborn-Puppen auf speziellen Auktionen und Sammlerbörsen hohe Preise erzielen, wobei der Preis mit der Echtheit des Aussehens steigt.
Sammlerpuppen
Puppen, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht als Spielzeug genutzt werden sollen, gelten als Sammlerpuppen. Zu diesen zählen sowohl antike Puppen, die ehemals als Spielzeug dienten.
Material und Herstellung von Puppen
Im Lauf der Geschichte wurden Puppen aus den verschiedensten Materialien gefertigt, die das Aussehen der Puppen bestimmten.
Schildkröt-Puppen
Das Unternehmen Schildkröt-Puppen und Spielwaren GmbH ist der älteste Puppenhersteller in Deutschland. Im Jahr 1873 wurde das Unternehmen unter dem Namen „Rheinische ...
Oberndörfer Puppen
Die durch das Unternehmen Oberndörfer Puppen gefertigten Spiel- und Sammlerpuppen zeichnen sich durch eine liebevolle Gestaltung sowie hervorragende Qualität aus.
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