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Jordanien – Land der Geschichte und Geschichten

Zitadellenhügel in Amman
Zitadellenhügel in Amman | ©: www.querrum.de

Politisch betrachtet besteht der Staat Jordanien erst seit dem Jahr 1923 und völlige Unabhängigkeit erreichten die Jordanier erst mit dem Erlöschen des britischen Mandats am 25. Mai 1946. Dieser Tag ist seit dem der Nationalfeiertag eines Staates, in dessen Grenzen sich, wie auch darüber hinaus, ein großer Teil der in der Bibel überlieferten Geschichten abspielten. Nicht wenige dieser Erzählungen wurden durch Archäologen und Geschichtsforscher verifiziert, einiges blieb jedoch ungeklärt oder konnte nicht belegt werden. Wenn von Jordanien die Rede ist, so impliziert schon der Name den wichtigsten Bestandteil dieses Staates, den Fluss Jordan. Er ist seit Jahrtausenden der Lebensquell für die Menschen im Großraum Palästina oder auch Kanaan, den alten Bezeichnungen für das heutige Jordanien, aber auch für Israel und Teile Syriens.

Der herabsteigende Fluss, so die Übersetzung für „Jordan“, verdankt seine Existenz dem großen afrikanischen Grabenbruch. Tief unter der Erde reiben sich die afrikanische und die arabische Platte aneinander und bildeten im Lauf von rund 18 Millionen Jahren den Jordangraben mit seinen Quellflüssen, die in den nördlichen Golanhöhen entspringen und letztlich am tiefsten Punkt der Erdoberfläche im Toten Meer, 428 m unter dem Meeresspiegel, münden.

Vor der Bildung des modernen Jordanien siedelten in diesem Gebiet viele Völker und ebenso viele mächtige Staaten ihrer Zeit beanspruchten das Territorium. Ägypter, Griechen, Ammoniter, Nabatäer, Römer, die Kreuzfahrer des 11. und 12. Jahrhunderts, die Osmanen und letztlich nach dem Ende des Ersten Weltkrieg die Briten mit dem Mandatsgebiet Palästina, aus dem heraus Jordanien entstand. Heute ein westlich ausgerichteter Staat mit einer konstitutionellen Monarchie, in dem zwar der Islam Staatsreligion ist, andere Religionen jedoch toleriert werden. Sowohl das Assoziierungsabkommen mit der EU wie auch der Friedensvertrag mit Israel machen Jordanien zu einem sicheren und sehr interessanten Reiseland.

Landschaft am Berg Nebo
Landschaft am Berg Nebo | ©: www.querrum.de

Amman – Hauptstadt und Zentrum Jordaniens

Mit über 4 Millionen Einwohnern im Großraum Amman beherbergt die Hauptstadt Jordaniens fast 40 % der Gesamtbevölkerung des Landes. Die Metropole im Nordwesten Jordaniens liegt nur etwa 20 km von der israelischen Grenze entfernt. Zum Toten Meer sind es etwa 30 km und bis nach Tel Aviv am Mittelmeer ist mit 3,5 Stunden Fahrtzeit zu rechnen. Mit dem Queen Alia International Airport (AMM) besitzt Amman den größten Flughafen des Landes, auf dem jährlich etwa 4 Millionen Passagiere abgefertigt werden.

Amman
Amman | ©: www.querrum.de

Souq in Amman
Souq in Amman | ©: www.querrum.de

Souq in Amman
Souq in Amman | ©: www.querrum.de

Amman ist die politische wie wirtschaftliche Drehscheibe Jordaniens, wobei seine Geschichte sehr weit in die Vergangenheit reicht. Gegründet wurde die Stadt vermutlich in der Bronze- oder der Eisenzeitzeit. Amman hatte verschiedene Namen, wobei die Stadt über 900 Jahre lang Philadelphia hieß, benannt nach dem ägyptischen Herrscher Ptolemaios II. Philadelphos. Er wie auch andere Eroberer hinterließen ihre architektonischen Spuren in der Stadt.

Das römische Theater von Amman

In der Zeit der römischen Besatzung Palästinas entstand unter der Ägide des Kaisers Antonius Pius (von 138 bis 161 n. Chr.) in Amman das beeindruckende römische Amphitheater. Die Zuschauertribüne mit drei Rängen war für bis zu 11.000 Besucher ausgelegt und der noch heute sichtbare Säulengang vor dem Tor des Theaters machen deutlich, das Amman schon zu dieser Zeit eine hohe Bedeutung besaß. Der Ruinenkomplex wurde vor einigen Jahrzehnten einer sorgfältigen Restauration unterzogen. In den Mauern findet seit dem Jahr 2017 das Amman Opera Festival statt. So auch im April 2019 mit der Sopranistin Zeina Barhoum und dem chinesischen Tenor Wang Chuanyue.

Das römische Amphitheater von Amman
Das römische Amphitheater von Amman | ©: www.querrum.de

Jabal el Qala’a, der Zitadellenhügel

Direkt um die Ecke zum Amphitheater liegt der Zitadellenhügel von Amman. Dieser Hügel bildet zugleich den ältesten Siedlungspunkt der Stadt Amman und beeindruckt durch die Ruinen von Befestigungsanlagen verschiedener Epochen. Hier finden sich Bauwerke der Assyrer, Perser, Babylonier und natürlich der Römer. Diese alles überragende „Akropolis“ von Amman beherbergt als Besonderheit einen Herkules-Tempel, der im gleichen Zeitraum wie das Amphitheater errichtet wurde. Ebenso interessant ist der Umayyaden-Palast des damaligen Kalifen in der osmanischen Zeit. Darüber hinaus bietet der Zitadellenhügel einen wunderbaren Rundumblick über die Stadt. Viele Besucher beginnen eine Stadtbesichtigung mit dem Besuch des Zitadellenhügels, von dem aus auch die Zentralmoschee Ammans, die König-Abdullah-Moschee, zu sehen ist.

Zitadellenhügel
Zitadellenhügel | ©: www.querrum.de

Blick vom Zitadellenhügel in die Altstadt von Amman und seinem Amphietheater
Blick vom Zitadellenhügel in die Altstadt von Amman und seinem Amphietheater | ©: www.querrum.de

Die König-Abdullah-Moschee

Nur etwa 1 Kilometer Fußweg vom Zitadellenhügel entfernt erhebt sich gleichermaßen auf einem Hügel die König-Abdullah-Moschee, die in den 1980er-Jahren zu Ehren des ersten jordanischen Königs errichtet wurde. Ein beeindruckender Sakralbau mit einer gigantischen Kuppel. Bis in das Jahr 2006 war die König-Abdullah-Moschee die jordanische Nationalmoschee. Diesen Rang trägt nun die:

König-Abdullah-Moschee
König-Abdullah-Moschee | ©: www.querrum.de

König-Hussein-bin-Talal-Moschee

Weit im Westen der Stadt liegt die König-Hussein-bin-Talal-Moschee, benannt nach dem verstorbenen König Hussein und erbaut im Jahr 2005. Besucher verwechseln mitunter das Ziel mit der wesentlich älteren Grand Al-Husseini Moschee. Die jetzige jordanische Nationalmoschee, die 2009 von Papst Benedikt besucht wurde, liegt in einem großzügig angelegten Komplex, zu dem ein wunderschöner Park, ein Kindermuseum und das königliche Automobilmuseum gehören.

Über den Jordan gehen – die Moses Gedächtniskirche auf dem Berg Nebo

Den Ursprung des Sprichwortes, das für das Ableben einer Person steht, findet sich in Jordanien, unweit der Hauptstadt Amman auf etwa halben Weg zum Toten Meer. Etwa 50 Minuten mit dem Auto dauert die Fahrt von Amman aus bis zum Berg Nebo, der sich rund 800 m über die Landschaft erhebt. Nach der biblischen Überlieferung soll an dieser Stelle Moses das gelobte Land auf der Westseite des Jordans erstmal erblickt haben. Doch bevor er es mit seinem Volk, das zuvor aus Ägypten ausgezogen und 40 Jahre durch die Wüste gewandert ist, betreten konnte, verstarb Moses. Ihm zu Ehren wurde schon im 4. Jahrhundert eine Kirche errichtet, die im Laufe der Zeit immer wieder um oder ausgebaut wurde. Heute unterhält der Franziskanerorden die Kirche und das hinzugekommene Kloster. Wie die König-Hussein-bin-Talal-Moschee besuchte Papst Benedikt auch die Moses Gedächtniskirche auf seiner Pilgerreise im Jahr 2009.

Blick vom Berg Nebo zum Toten Meer, dahinter Israel
Blick vom Berg Nebo zum Toten Meer, dahinter Israel | ©: www.querrum.de

Hier stand Moses und blickte auf das gelobte Land auf der Westseite des Jordans
Hier stand Moses und blickte auf das gelobte Land
auf der Westseite des Jordans | ©: www.querrum.de

Blick vom Berg Nebo zum Toten Meer
Blick vom Berg Nebo zum Toten Meer | ©: www.querrum.de

Madaba – Schicksalsstadt des Johannes

Vom Berg Nebo aus in südlicher Richtung, etwa 20 km, liegt die Stadt Madaba, deren Geschichte eng mit der biblischen Gestalt des Johannes verbunden ist. Madaba, von den Moabitern ungefähr 1000 Jahre v. Chr. gegründet, wird heute von rund 70.000 Menschen bevölkert. Noch bis in das Jahr 1880 war Madaba jedoch eine Geisterstadt, denn im Jahr 746 zerstörte sie ein Erdbeben so vollständig, das sie aufgegeben wurde. Archäologen fanden bei Ausgrabungen eine 2000 Jahre alte Krypta mit einer Skulptur des Kopfes von Johannes dem Täufer. Ebenso wurde an einer anderen Ausgrabungsstelle ein riesiges Mosaik gefunden (ursprünglich 21 m breit und 7 m hoch) das die Region Palästina im 6. Jahrhundert abbildet. In der Nähe von Madaba, an der Mündung des Jordans in das Tote Meer, wurde Johannes getauft. In der Festung Machaerus, ebenso nur wenige Kilometer von Madaba entfernt, ließ Herodes Antipas den Gefangenen Johannes auf Wunsch von Salome enthaupten. Heute ist Madaba eine überwiegend christliche Gemeinde mit zwei katholischen Kirchen und einem Stadtmuseum.

Madaba am Abend
Madaba am Abend | ©: www.querrum.de

Mosaikkarte von Madaba in der Église Saint George
Mosaikkarte in der Église Saint George in Madaba. Man sieht darauf
Ägypten, Jordanien, Israel, Mittelmeer, Totes Meer.
©: www.querrum.de

Mosaik in der alten byzantinischen Kirche der Apostel in Madaba, Jordanien
Mosaik in der alten byzantinischen Kirche der Apostel in Madaba, Jordanien | ©: www.querrum.de

Mosaik in der alten byzantinischen Kirche der Apostel in Madaba, Jordanien
Mosaik in der alten byzantinischen Kirche der Apostel in Madaba, Jordanien | ©: www.querrum.de

Die heißen Quellen von Hammamat Ma'in

Nur 27 Kilometer von Madaba in südwestlicher Richtung hin zum Toten Meer liegen die heißen Quellen von Hammamat Ma'in. Ein Abstecher auf der alten Weihrauchstrasse dorthin lohnt sich auf jeden Fall. Aus mehreren Quellen strömt rund 60 Grad heißes Wasser und stürzt über eine Felswand in ein Becken. Rund um dieses Naturereignis besteht inzwischen ein Spa-Ressort mit 5-Sterne-Hotel. Die heißen Quellen sind auch das Ziel von zahlreichen Menschen aus aller Welt, die über chronische Erkrankungen klagen und hier auf Linderung ihrer Beschwerden hoffen.

Die heißen Quellen von Hammamat Ma'in
Die heißen Quellen von Hammamat Ma'in
©: www.querrum.de

Von oben prasselt teilweise ziemlich heißes Wasser runter.
Von oben prasselt teilweise ziemlich heißes Wasser runter.
©: www.querrum.de

Weniger Touristen, dafür mehr einheimische Familien nutzen diese öffentlich zugängliche Badestelle.
Weniger Touristen, dafür mehr einheimische Familien nutzen diese öffentlich zugängliche Badestelle. Es gibt unter dem Fels sogar noch so eine
Art "Dampfgrotte". An manchen Stelle kommt nahezu brühend heißes Wasser aus dem Boden. | ©: www.querrum.de

Festung Machaerus – Herodes uneinnehmbare Feste
Fußweg zur Festung Machaerus – Herodes uneinnehmbare Feste
©: www.querrum.de

Die Festung Machaerus – Herodes uneinnehmbare Feste

Auf dem Weg von den heißen Quellen zurück auf die Nationalstraße 35 liegt rechterhand die Festung Machaerus mit der Ortschaft Mukawir, auf der Herodes Antipas seinen Gefangenen Johannes enthaupten ließ. Die Burg liegt auf einem kaum zugänglichen Felsplateau und tatsächlich wurde sie nie gestürmt, sondern wenn, dann nur durch lange Belagerung und Aushungerung der Besatzer an den Feind übergeben. Schon zu Herodes Zeit war Machaerus eine uralte Ruine, die der König von Roms Gnaden wieder herrichten ließ. Heute ist die Burg wiederum nur noch eine Ruine, doch die fehlende Historie wird durch den tollen Rundblick ersetzt, den Mukawir und Machaerus bieten.

Festung Machaerus: nicht mehr viel übrig geblieben von der Festung des Herodes, aber dafür einen wunderbaren Blick übers Land, zum Toten Meer und dahinter Israel.
Festung Machaerus: nicht mehr viel übrig geblieben von der Festung, aber dafür einen wunderbaren Blick übers Land,
zum Toten Meer und dahinter Israel. | ©: www.querrum.de

Blick zum Toten Meer von der Festung Machaerus nahe Mukawir.
Blick zum Toten Meer von der Festung Machaerus nahe Mukawir. | ©: www.querrum.de

Rundumblick zum Toten Meer von der Festung Machaerus nahe Mukawir.
Rundumblick zum Toten Meer von der Festung Machaerus nahe Mukawir. | ©: www.querrum.de

Das Wadi Mujib – der Grand Canyon Jordaniens

Von Machaerus sind es rund 40 km bis zum Wadi Mujib, dem Grand Canyon Jordaniens. Es gehört zum Bergland von Mataba sowie Kerak und liegt an seinem höchsten Punkt auf etwa 800 m über dem Meeresspiegel und fällt auf 410 m unter den Meeresspiegel ab. Hier hat sich der Fluss Arnon seinen Weg zum Toten Meer in den rötlichen Sandstein gefräst und hinterließ dabei eine Schluchten-Landschaft, die dem vom Colorado-River geschaffenen Grand-Canyon in den USA ähnelt. Das Wadi Mujib ist heute ein über 200 Quadratkilometer großes Reservat, das nicht nur eine fantastische Landschaft vorweist, sondern ebenso eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt.

Wadi Mujib
Wadi Mujib: eigentlich wollten wir hier eine Canyoning Tour machen.
Aber wegen starken Regenfällen war das Wadi gesperrt.
©: www.querrum.de

Diverse Canyoningtouren im Wadi Mujib
So blieb uns nur der Blick aus das Plakat über diverse
Canyoningtouren im Wadi Mujib | ©: www.querrum.de

Kerak – Burg des Königreichs Jerusalems

Wird die Fahrt in Richtung Süden auf der Nationalstrasse 35 beibehalten, ist die nächste Station nach ungefähr 40 Kilometern die Stadt Kerak mit etwas über 20.000 Einwohnern. Hier ließ im 12. Jahrhundert Pagan oder Paganus, ein französischer Kreuzfahrer, die Kreuzfahrerburg Kerak auf etwa 1000 m Höhe über dem Meer errichten. Die noch heute beeindruckende Festung wurde von Saladin dreimal belagert und erst beim dritten Mal gelang ihm die Eroberung, wozu er jedoch 8 Monate benötigte. Die Stadt Kerak liegt an einem Kreuzungspunkt der Nationalstraßen 35 und 50.

Kreuzfahrerburg Kerak
Kreuzfahrerburg Kerak | ©: www.querrum.de

Kreuzfahrerburg Kerak
Kreuzfahrerburg Kerak | ©: www.querrum.de

Gewölbe und Gänge in der Kreuzfahrerburg Kerak
Gewölbe und Gänge in der Kreuzfahrerburg Kerak | ©: www.querrum.de

Das Tote Meer

Baden im Toten Meer
Baden im Toten Meer | ©: www.querrum.de

Es lohnt sich, bei Kerak auf die Nationalstrasse 50 abzubiegen und in Richtung Westen zu fahren. Dort trifft die Straße auf die Route 65, die landschaftlich schöne Ausblicke auf das Tote Meer bietet. Die Route 65 wurde speziell in diesem Streckenabschnitt in Jordan Valley Highway umbenannt. Von der Einmündung der Route 50 in die Route 65 geht es nach rechts hin zum Museum am tiefsten Punkt der Erde in etwa 10 km Entfernung. Hier lässt sich alles erfahren, was mit dem Toten Meer in geologischer wie historischer Sicht zusammenhängt. Für Fotoenthusiasten sind vor allem die Morgen- und Abendstunden am Toten Meer ein absolutes Highlight. Aus den rötlich-braunen Felsenlandschaften am Ufer, den weiß leuchtenden Salzkristallen, dem smaragdgrünen bis tiefblauen Wasser und dem Himmel selbst ergeben sich wunderbare Motive.

Das Tote Meer auf der jordanischen Seite
Das Tote Meer auf der jordanischen Seite | ©: www.querrum.de

Totes Meer und seine Salzablagerungen
Totes Meer und seine Salzablagerungen. Durch den hohen Salzgehalt darf man übrigens nur auf dem Rücken liegend Baden.
Denn wer das Wasser schluckt kann daran sterben. | ©: www.querrum.de

Petra – die geheime Wüstenstadt

Wüstenstadt Petra
Wüstenstadt Petra | ©: www.querrum.de

Um vom Toten Meer zur berühmtesten Sehenswürdigkeit Jordaniens zu gelangen, ist es notwendig, von der Route 65 wieder auf die Route 50 abzubiegen und auf dieser in östlicher Richtung an Kerak vorbei bis zur Einmündung in die Route 15 zu fahren. Das ist zwar die längere Strecke als auf der Route 35, trotzdem wird Zeit gespart, denn damit lässt sich der Stadtverkehr von Kerak umfahren, der es in sich hat, sowie die Windungen und Steigungen des Höhenzuges südlich von Kerak. Erst auf der Höhe der Ortschaft Shobak geht es von der Route 15 über die Bundesstrasse 814 wieder zurück auf die Route 35 und direkt nach Süden in das Wadi Musa. Nach rund 2,5 Stunden Fahrt vom Toten Meer in das Tal der wohl berühmtesten geheimen Stadt der Welt, Petra.

Wüstenstadt Petra
Wüstenstadt Petra | ©: www.querrum.de

Eigentlich war Petra nie geheim, aber für viele Jahrhunderte aus dem Gedächtnis der Menschheit verschwunden. Das Hochtal von Petra wurde schon in der Jungsteinzeit von nomadischen Völkern besiedelt, bis sich um 500 v. Chr. die Nabatäer niederließen. Sie machten aus Petra einen wichtigen Knotenpunkt der hier verlaufenden Handelswege und sie wurden dadurch in den folgenden Jahrhunderten sehr reich. Dazu trug auch die Lage Petras bei, die es eventuellen Eroberern fast unmöglich machte, die Stadt zu stürmen. Das, was heute an monumentaler Architektur noch zu sehen ist, entstand vor allem im letzten und dem ersten Jahrhundert vor und nach Christi Geburt. Es war aber auch gleichzeitig der Beginn des langsamen Niedergangs der Stadt. Die römischen Besatzer verlegten die wichtigen Handelsrouten und schwere Erdbeben sorgten dafür, dass Petra im 8. Jahrhundert n Chr. endgültig aufgegeben wurde. Die Kreuzfahrer errichteten zwar in der Nähe Petras im 12. Jahrhundert zwei kleinere Burgen, die Stadt selbst blieb aber dem Verfall überlassen. Nur noch die Beduinen der Gegend kannten die Ruinen der Stadt, bis im Jahr 1812 der Schweizer Jean Louis Burckhardt Petra wieder entdeckte.

Wüstenstadt Petra
Wüstenstadt Petra: gigantische Ausmaße, hinter jeder Ecke was zu entdecken. | ©: www.querrum.de

Durchblicke in der Wüstenstadt Petra
Durchblicke in der Wüstenstadt Petra | ©: www.querrum.de

Petra kann zwar im Detail beschrieben werden, das ersetzt jedoch nicht das eigene Erleben. Das war zumindest die Meinung von Thomas Edward Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien, der im frühen 20.-Jahrhundert die aus dem Sandsteinfels gehauenen Tempel besuchte. Die bisherigen Ausgrabungen zeigen, dass hier einstmals eine Stadt mit rund 30.000 Einwohnern stand. Auf rund 20 Quadratkilometern wurden bisher etwa 1000 Gebäude beziehungsweise deren Überreste gefunden. Während die gemauerten Bauten zusammengefallen sind, blieben die direkt in den Sandstein gehauenen Tempel und Felsengräber erstaunlich gut erhalten. Immerhin konnten Geologen und Archäologen feststellen, dass die Stadt von mindestens vier schweren Erdbeben getroffen wurde.

Zugangscanyon zur Wüstenstadt Petra
Zugangscanyon zur Wüstenstadt Petra | ©: www.querrum.de

Schon der Weg hin zu Petras Schönheit steigert die Erwartung. Einen engen, etwa 1 Kilometer langen und gewundenen Schluchtenweg mit bis zu 100 m hohen Felswänden beiderseits gilt es zu durchschreiten, um dann das rund 40 m hohe Schatzhaus Petras zu erblicken, das eigentlich ein Grabmal ist. Es ist einfach fantastisch und lässt sich wirklich kaum beschreiben, ohne dass einem dabei die Superlative ausgehen. Es lohnt sich übrigens, die kleine Schwester Petras zu besuchen. El Barida liegt rund 8 Kilometer von Petra entfernt und zeichnet sich ebenfalls durch Felsentempel, aber auch durch ein einmaliges und gut erhaltenes Deckenfresko aus, das vor rund 2000 Jahren entstand.

Wüstenstadt Petra: in den Fels gehauene Gebäude und Tempel
Wüstenstadt Petra: in den Fels gehauene Gebäude und Tempel | ©: www.querrum.de

Amhietheater Wüstenstadt Petra
Amhietheater Wüstenstadt Petra | ©: www.querrum.de

Wüstenstadt Petra
Überreste und Ausgrabungen in der Wüstenstadt Petra | ©: www.querrum.de

Mehrere Trails führen durch das Gelände der gigantischen Wüstenstadt
Mehrere Trails führen durch das Gelände der gigantischen Wüstenstadt | ©: www.querrum.de

Mehrere Trails führen durch das Gelände der gigantischen Wüstenstadt
Mehrere Trails führen durch das Gelände der gigantischen Wüstenstadt | ©: www.querrum.de

Mehrere Trails führen durch das Gelände der gigantischen Wüstenstadt
Mehrere Trails führen durch das Gelände der gigantischen Wüstenstadt | ©: www.querrum.de

Wer nicht alles Wandern möchte, der kann auch ein Kamelritt buchen.
Wer nicht alles Wandern möchte, der kann auch ein Kamelritt buchen. | ©: www.querrum.de

Ein Trail bergauf in praller Sonne
Ein Trail bergauf in praller Sonne | ©: www.querrum.de

Mit dem Esel geht es etwas schneller
Mit dem Esel geht es etwas schneller | ©: www.querrum.de

Unterwegs kommt man an Einkehrstellen vorbei die von den hier lebenden Stämmen betrieben werden.
Unterwegs kommt man an Einkehrstellen vorbei die von den hier
lebenden Stämmen betrieben werden. | ©: www.querrum.de

Geheimnisvolle Bauwerke an allen Ecken und Enden der Trails
Geheimnisvolle Bauwerke an allen Ecken und Enden der Trails
©: www.querrum.de

Ad Deir: liegt am Ende eines der längsten Trails von Petra. Zum Glück gibt es dort in der Nähe eine Bar.
Ad Deir: liegt am Ende eines der längsten Trails von Petra. Zum Glück gibt es dort in der Nähe eine Bar. | ©: www.querrum.de

Khazne al-Firaun: Blick von oben. Es gibt 1-2 Trails um diesen Blick auf das weltberühmte Bauwerk in Petra zu haben.
Khazne al-Firaun: Blick von oben. Es gibt 1-2 Trails um diesen Blick auf das weltberühmte Bauwerk in Petra zu haben.
Auch hier wieder ein kleiner Getränkeverkauf. | ©: www.querrum.de

Im Zugangscanyon, Siq genannt, steigt das Wasser bei Regen rapide an.
Im Zugangscanyon, Siq genannt, steigt das Wasser bei Regen rapide an. Wir haben unter einem Felen Unterschlupf gefunden. Zusammen mit ca. 40 weiteren Personen holten uns dann mehere Geländewagen mit Pritschen ab und fuhren uns die ca. 1.5km zum Petra Visitor Center hinaus. Es gab schon Evakuierungen in Petra, wo einige tausend Personen vor Hochwasser evakuiert werden mussten. | ©: www.querrum.de

Unterwegs in einer kleiner Bar unter Strohmatten
Unterwegs in einer kleiner Bar unter Strohmatten
©: www.querrum.de


Wadi Rum – Grüße vom Mars
Wadi Rum – Grüße vom Mars | ©: www.querrum.de

Wadi Rum – Grüße vom Mars

Von Petra aus sind es etwa 1,5 Stunden Fahrt auf der Route 35 nach Süden bis in die Ortschaft Wadi Rum, der letzten Station auf der Reise zu den Sehenswürdigkeiten Jordaniens. Die Gemeinde Wadi Rum befindet sich mitten in einem auf 800 m liegenden Hochtal. Es ist eine unwirkliche Landschaft, auf die der Besucher hier trifft. Wie aus einer anderen Welt, was auch Hollywood bemerkte und hier „Lawrence von Arabien“, aber auch die Science-Fiction-Streifen „Red Planet“ und „Der Marsianer – rettet Mark Watney“ drehten. Das Wadi Rum bietet wirklich atemberaubende Natur, deren Grandiosität einfach überwältigend ist.

Von Wadi Rum bis zur großen Hafenstadt Akaba am Roten Meer sind es nur etwa 1 Stunde mit dem Auto. Hier gibt es wie in Amman einen internationalen Flughafen. Den Abflug aus Jordanien hierhin zu verlegen, erspart den Rückweg aus dem Süden zurück in die im Norden gelegene Hauptstadt, obwohl die gesamte Strecke von Akaba nach Amman auf der Route 65 entlang des Grenzverlaufs zu Israel gerade einmal 4 Stunden Fahrt bedeutet und weitere tolle Eindrücke des Wüstenstaats Jordanien bereithält. Für Freunde des Zugverkehrs bietet Jordanien die Fahrt mit der Hedschasbahn an. Diese verläuft von Damaskus bis Medina und macht auch in Amman, Akaba und fünf weiteren Stationen in Jordanien halt. Reisefreudige kommen hier voll auf ihre Kosten.

Wüstenlandschaft und Impressionen im Wadi Rum
Wüstenlandschaft und Impressionen im Wadi Rum | ©: www.querrum.de

Wüstenlandschaft und Impressionen im Wadi Rum
Wüstenlandschaft und Impressionen im Wadi Rum | ©: www.querrum.de

Sonnenaufgang im Wadi Rum
Sonnenaufgang im Wadi Rum | ©: www.querrum.de

Wüstencamp im Wadi Rum
Wüstencamp im Wadi Rum | ©: www.querrum.de

Wadi Rum
Wadi Rum | ©: www.querrum.de

Wadi Rum
Wadi Rum | ©: www.querrum.de

Das Abendessen wird ausgegraben...
Das Abendessen wird ausgegraben...
©: www.querrum.de

... es war mehrere Stunden mit heißer Holzkohle vergraben.
... es war mehrere Stunden mit heißer Holzkohle vergraben.
©: www.querrum.de

Abendbuffet im Wüstencamp
Abendbuffet im Wüstencamp | ©: www.querrum.de

Im Wüstencamp steht heißer Tee immer bereit.
Im Wüstencamp steht heißer Tee immer bereit. | ©: www.querrum.de

Wüstenlandschaft und Impressionen im Wadi Rum
Wüstenlandschaft und Impressionen im Wadi Rum | ©: www.querrum.de

Bilderimpressionen Jordanien

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Landschaften und Impressionen Jordanien
Landschaften und Impressionen Jordanien | ©: www.querrum.de

Alter Mann in Jordanien
Alter Mann in Jordanien | ©: www.querrum.de

Hirtenkinder in Jordanien
Hirtenkinder in Jordanien | ©: www.querrum.de

Hirtenkinder in Jordanien
Hirtenkinder in Jordanien | ©: www.querrum.de

Mädchen Jordanien
Mädchen Jordanien | ©: www.querrum.de

Junge Männer aus Jordanien
Junge Männer in Jordanien | ©: www.querrum.de

einfaches jordanisches Gericht
einfaches jordanisches Gericht | ©: www.querrum.de


Stand 2018

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