QUERRUM
Kein anderes Land der arabischen Halbinsel liegt näher zu Indien wie der Oman. Nur das arabische Meer trennen den Subkontinent im Osten vom Reich der Ibaditen. Das macht sich im Klima von Oman deutlich bemerkbar, dass vor allem in seinen Küstenregionen Wetterphänomene aufweist, die es sonst in Arabien nicht gibt.
Al Qala'a Mosque in Nizwa | ©: www.querrum.de
Misfat al Abriyyin | ©: www.querrum.de
In der politisch unruhigen Gegend stellt der Oman einen Ruhepool dar und das dies so ist, hat das Land zweifellos seinem König zu verdanken. Qabus ibn Said, seit 1970 absolut regierender Monarch des Landes, führte den Oman aus der Steinzeit in die Neuzeit. Vor seinem Amtsantritt besaß das Land, das ungefähr so groß wie Italien ist, gerade einmal 3 Schulen, 1 Hotel, 1 Postamt, 1 Krankenhaus mit 23 Betten und 10 km asphaltierte Strasse. In den 50 Jahren, nachdem Qabus ibn Said seinen Vater unblutig entmachtet hatte, machte er aus einem völlig rückständigen Agrarstaat eine moderne Nation. Aus den 10 Kilometer Asphaltstrasse wurden 30.000 Kilometer, davon 2000 Kilometer Autobahn. Zwei internationale Flughäfen befinden sich in und um Maskat, der Hauptstadt des Landes. Dank kostenloser Schulen beträgt die Alphabetisierungsrate rund 94 %. Vier private und eine öffentliche Universität sowie verschiedene Fachhochschulen runden das Bildungsangebot für die 4,4 Millionen Omanis ab. Frauen besitzen in dem islamischen Land seit 2003 das Wahlrecht. Die medizinische Versorgung ist kostenlos und es gibt Alters- sowie Invaliditätsrenten genauso wie Witwen- und Waisenunterstützung.
Blick auf Mutrah vom Old Watch Tower | ©: www.querrum.de
Dass der Oman wie Phönix aus der Asche stieg, hat fraglos mit der Ausbildung des Königs zu tun. Dieser wurde mit 17 nach England auf eine Privatschule geschickt. In seiner ebenfalls in England absolvierten Militärzeit wurde der spätere Herrscher für 7 Monate zur Rheinarmee in Minden beordert. Noch heute besitzt der König ein Anwesen in Garmisch-Patenkirchen. Die vielen Petrodollars aus dem Erdölexport des Landes kommen in kaum einem anderen Land der arabischen Halbinsel so sehr der Bevölkerung zugute wie im Oman. Eine teure Schwäche besitzt Qabus ibn Said jedoch schon. Er beziehungsweise der Staat Oman sind Eigentümer gleich zweier Superjachten, der Al Said (Lürssen Werft) und der Fulk Al Salamah (Mariotti Werft), die beide zu den sechs größten Privatschiffen der Welt gehören.
Tatsächlich gehörten Perlen, die aus dem Golf stammten, zu den ersten Handelswaren, die Maskat oder Muscat, beide Schreibweisen werden verwendet, schon sehr früh reich machten. Heute ist es natürlich das Erdöl, das den Handel in der omanischen Hauptstadt bestimmt. Die moderne und aufstrebende City zeigt sich in einer Architektur aus Modernität und traditionellen arabischen Baustilen. Wer in den Oman reist, landet zunächst auf dem Muscat international Airport (MCT). Mit über 15 Millionen Passagieren (Stand 2018) macht der Airport dem Flughafen Dubai in den benachbarten arabischen Emiraten Konkurrenz.
In Muscat selbst finden sich für neu ankommende einige interessante Ziele, so etwa die:
Unwillkürlich erinnert die riesige Moschee an indische Sakralbauten, nicht so sehr von der Architektur her, sondern von den Baumaterialien. Dreihunderttausend Tonnen indischer Sandstein wurden hier in der Zeit von 1995 bis 2001 verbaut. Insgesamt beansprucht die Moschee mit ihren Nebenbauten rund 4 ha Land, womit sie zu den weltweit größten islamischen Gebetshäusern gehört. Fünf Minarette, für die fünf Säulen des Islam, recken sich in den strahlend blauen Himmel und die auf Hochglanz polierten Bodenplatten auf den Vorplätzen der Moschee spiegeln wie eine Wasserfläche die Anlage mit der goldverzierten Kuppel über der Männer-Gebetshalle, den großen Bogengängen und den schön angelegten Grünanlagen wider.
Große Sultan-Qabus-Moschee am Abend | ©: www.querrum.de
Große Sultan-Qabus-Moschee: gigantischer verzierter Innenraum | ©: www.querrum.de
Große Sultan-Qabus-Moschee | ©: www.querrum.de
Zur Moschee gehört eine Bibliothek mit einem Bestand von 20.000 Schriften zum Thema Islam, aber auch naturwissenschaftliche Bände. Mit den Vorhöfen bietet die Sultan Qaboos Moschee insgesamt 20.000 Gläubigen Platz für das Gebet, zu dem über die Minarette gerufen wird. In der Gebetshalle selbst kann ein Teppich der Superlative besichtigt werden. Der im Iran handgeknüpfte Gebetsteppich ist 70,5 mal 60,9 m groß. Die Herstellung dauerte drei Jahre, wobei 600 Knüpferinnen in zwei Schichten daran arbeiteten und 1,7 Milliarden Knoten geschlungen haben.
Die Sultan Qaboos Street, der Expressway vom Flughafen, führt direkt an der etwa 10 km entfernten Moschee vorbei und von dort zu einer weiteren Sehenswürdigkeit, die in der islamischen Welt Seltenheitswert besitzt:
In der gesamten arabischen Welt gibt es nur etwa 5 Opernhäuser, wobei diese alle in den westlich orientierten Staaten zu finden sind. So auch das Royal Opera House in Muscat, das in eine großzügige Anlage mit weiteren, der Kultur dienenden Einrichtungen eingebettet ist. Das Opernhaus befindet sich nur einen Spaziergang weit von der Qurum Beach, einem wunderschönen Sandstrand mit Promenade sowie internationalen Hotelressorts in der Umgebung.
Jeder Reisende weiß jedoch, dass das wahre Leben einer Stadt dort pulsiert, wo es um das Essen und um Handel geht, deshalb kann der Weg auf dem Expressway 1 oder Sultan Qaboos Street fortgesetzt werden, um den.
Souq in Mutrah | ©: www.querrum.de
Moschee in Mutrah | ©: www.querrum.de
zu erleben. Es ist der alte Hafen von Muscat oder besser des Stadtteils Mutrah, linkerhand mit dem Fish Market und nach rechts weiterführend die Corniche, die Hafenstrasse mit dem Souq, dem Markt für Gold und Souvenirs. Das östliche Ende der Hafenbucht wird von der Befestigungsanlage Fort Riyam und dem Park Al-Riyam gekrönt.
Der überdachte, 4000 qm große Mutrah-Fischmarkt ist genauso ein Erlebnis wie der quirlige Souq, die übergroßen Skulpturen im Al-Riyam-Park mit dem Wahrzeichen Mutrahs, einem gigantischen Weihrauchbrenner, und nicht zuletzt dem Mutrah Fort. Eine von den Portugiesen um 1600 erbaute Hafenfeste, die abends wunderbar beleuchtet ist, jedoch nicht von innen besichtigt werden kann. Der Stadtteil Mutrah ist das eigentliche, das ältere Muscat mit der:
Mutrah Fischmarkt - nicht nur die Fische sind sehenswert, auch das geschäftige Treiben | ©: www.querrum.de
Mutrah vom Fischmarkt aus gesehen. Links das Fort, on der Mitte der Watch Tower, rechts davon der Souq | ©: www.querrum.de
Der Sultanspalast | ©: www.querrum.de
Fort Mirani | ©: www.querrum.de
Nach wie vor kann die Sultan Qaboos Street genutzt werden, um in die Altstadt von Muscat zu gelangen, die etwa 2 Kilometer vom Fischmarkt entfernt beginnt. Es ist zugleich das politische Zentrum des Landes Oman mit dem Sultanspalast in der Nähe des Ufers, der links vom Al Mirani Fort und rechts vom Al Jalali Fort flankiert wird. Die Architektur des Palastes, in den 1970er-Jahren erbaut, lässt sich nicht so einfach einordnen und entspricht kaum den typischen Vorstellungen von einem Sultanspalast, dazu ist er etwas zu futuristisch.
Oman ist aber nicht nur wegen Muscat eine Reise wert. Es gibt zahlreiche weitere interessante und sehenswerte Punkte. So etwa das:
Von Muscat aus verläuft die Route 17 in südöstliche Richtung weitgehend an der Küste entlang und führt nach etwa 2 Stunden Fahrt zu den Wadis Shab und Tiwi. Ein Wadi ist eine meist wasserführende Schlucht oder ein Tal, wird oft aber auch einem Dorf oder einer Siedlung vorangestellt. So auch das Wadi Shab, das sogar mit einem Wasserfall, Palmen und fast schon unwirklich grünblauem Wasser trumpfen kann.
Nach ca. 45 Minuten Wandern geht es nur noch im Wasser weiter.
©: www.querrum.de
Nochmals ca. 10 Minuten später erreicht man die Höhle
©: www.querrum.de
Wadi Shab: Höhle mit Wasserfall, absolut sehenswert für
gute Schwimmer | ©: www.querrum.de
Wadi Shab: Eingang zur Höhle mit Wasserfall
©: www.querrum.de
Blick in das Wadi Tiwi mit seinen geheimen Badeplätzen
der Einheimischen | ©: www.querrum.de
Mit dem Geländewagen ca. 10 km das Wadi Tiwi hochfahren.
©: www.querrum.de
Auch das Wadi Tiwi, etwa drei Kilometer entfernt, besitzt eine recht üppige Vegetation. Das größere Wadi Tiwi wird zudem für den Anbau von Früchten wie Mangos genutzt. Schade nur, dass die Küsten-Autobahn 17 quer durch das Tal gebaut wurde. Das Wadi Tiwi kann man mit dem Geländewagen eine schmale, teilweise sehr steile Strasse hochfahren. An einer Siedlung ganz am Ende dann parken und zu Fuß weiter. Es gibt tolle Stellen und Ausblicke. Beide Wadis sind für Wandertouren geeignet. Allerdings beide Wadis an einem Tag komplett zu machen ist etwas knapp. Das Wadi Shab ist vielleicht die bessere Wahl.
Nomadic Desert Camp: eines der Wüstencamps | ©: www.querrum.de
Mit dem Geländewagen Spuren im Wüstensand hinterlassen
©: www.querrum.de
Abends am Lagerfeuer im Wüstencamp
©: www.querrum.de
Gigantischer Sternenhimmel in der Wüste | ©: www.querrum.de
Für richtiges Wüstenfeeling bietet sich jedoch das Nomadic Desert Camp an. Auf der Route 17 weiterfahrend wechselt die Straßenbezeichnung zu Route 23, die nach etwa 2 Stunden zur Ortschaft Al Wasil führt. Hier liegt das Nomadic Desert Camp. Eigentlich liegt das Camp gut 20 Kilometer im Landesinneren, in der Wüste Wahibia, und kann nur mit Kamelen oder Offroadern erreicht werden. Das Camp wird von einer Beduinenfamilie geführt und es lohnt sich, nicht nur den Tag mit einem Kamelritt in den Sanddünen zu krönen, sondern hier auch zu übernachten, um nach einem grandiosen Sonnenuntergang am Lagerfeuer einen fantastischen Sternenhimmel erleben zu können, der dem oder der Reisenden die Unendlichkeit des Weltalls deutlich vor Augen führt.
Kamelritt bei Sonnenaufgang in der Wüste | ©: www.querrum.de
Kurzer Ausritt mit Kamelen gehörte auch zur Übernachtung im Nomadic Desert Camp | ©: www.querrum.de
Mit dem Geländewagen durch die Wüste | ©: www.querrum.de
Hier wird das Frühstück zubereitet, sozusagen der omanische Toast... | ©: www.querrum.de
Von Muscat als Basisstation ausgehend, lohnt sich der Weg nach Südwesten, hinein ins Landesinnere und heran an das Hadschar-Gebirge. Jebel Shams, ein Hochplateau auf 2000 m Höhe über dem Meer, das über die Route 15 von Muscat aus über Nizwa und Al Hamra in etwas über drei Stunden erreichbar ist, stellt dabei den Ausgangspunkt für die Besichtigung des Wadi Nakhar dar.
Toller Sonnenuntergang im Jebel Shams Hochplateau | ©: www.querrum.de
Toller Sonnenuntergang im Jebel Shams Hochplateau | ©: www.querrum.de
Blick vom Balcony Way auf Nakhar (unten links) und das Wadi
©: www.querrum.de
Der Grand Canyon in Arizona ist das Sinnbild eines gigantischen Tales, das durch einen Fluss in Jahrmillionen gestaltet wurde. Das Wadi Nakhar im Oman kann hier durchaus mithalten. Teilweise über 1000 m fallen die Felswände hin zum Talgrund ab, wobei es im Wadi Nakhar nicht nur eine Schlucht gibt, das Wadi Guhl gehört ebenso dazu. Es ist vielmehr eine bizarre Landschaft aus fast senkrecht aufragenden Felswänden und unglaublich tiefen Gründen, die aber kein eigentliches Flussbett erkennen lassen. Vielmehr haben große Wassermassen von Regenfällen aus dem Hadschar-Gebirge über Tausende von Jahren auf breiter Ebene Auswaschungen im Sedimentkalkstein und dem Sandstein vorgenommen und eine absolut einmalige Landschaft geformt. Dieser Vorgang begann schon zu einer Zeit anderer klimatischer Bedingungen und setzte sich auch nach dem Rückgang der Vegetation und der Umbildung zur Wüstenlandschaft fort.
Das Wadi Nakhar ist mit dem Geländewagen meistens nur die ersten 2-3km im Wadi befahrbar, erst Recht nach Regenfällen. | ©: www.querrum.de
Hier war Ende, denn die Verblockungen nach den kurz vorherigen Regenfällen zwingen zum Wandern.
Aus zeitlichen Gründen kehrten wir nach 1km um. Aber im Flussbett zu fahren war schon ein Erlebnis. | ©: www.querrum.de
Balcony Way am Jebel Shams - sagenhafte Aus- und Weitblicke | ©: www.querrum.de
Balcony Way am Jebel Shams: irgendwo von links nach rechts zieht sich der Wanderweg entlang | ©: www.querrum.de
Balcony Way | ©: www.querrum.de
Verlassenes Dorf am Balcony Way | ©: www.querrum.de
Balcony Way | ©: www.querrum.de
Vom Aussichtspunkt Jebel oder Jabal Shams führt eine unasphaltierte Strasse nach Al Khitaym oder Al Khatayam, einem kleinen Dorf, das zugleich der Startpunkt für einen sehr interessanten Wanderweg ist, den Balcony way. Auf keinen Fall festes Schuhwerk vergessen, denn ein Spaziergang ist diese Route nicht unbedingt und für Menschen mit Höhenangst nicht empfehlenswert. Der Wanderweg ist durch rot-gelbe Markierungen gekennzeichnet.
Die Ausblicke, die sich auf dem Balcony way bieten, lassen sich mit einem Wort beschreiben: atemberaubend. Es ist dieser manchmal unfassbare Gigantismus der Natur, der dem Menschen deutlich macht, das wahre Größe und Schönheit nicht in den Straßenschluchten von New York oder Hongkong zu finden ist, sondern an Orten wie dem Wadi Nakhar. Über dessen tiefen dunkel beschatteten Abgründen lautlos Geier ihre Kreise ziehen und die Luft in der Hitze der Sonne flirrt, während an den mitunter hunderte Meter hohen Felsen die Ablagerungen von Millionen Jahren abzulesen sind.
Die Wanderung auf dem „Balkon“ endet in einem verlassenen Dorf und dauert mit Rückweg etwa 3 bis 4 Stunden, je nach vorgelegtem Tempo. Mit der Anfahrt und der Wanderung zusammengenommen, ist es empfehlenswert, am Jebel Shams zu übernachten.
Balcony Way und der geheime See: Ganz am Ende des Balcony Ways, kurz nach dem verlassenen Dorf gibt es einen kleinen Wasserfall. Über dem Wasserfall gibt es jedoch noch ein größeres Wasserbecken (auch mit Wasserfall). Wir haben etwa 15 Minuten gesucht bis wir einen einfachen Weg hinauf gefunden haben. Das Becken ist normalerweise glasklar, aber aufgrund der Regenfälle nun etwas braun gefärbt. | ©: www.querrum.de
Souq in Nizwa | ©: www.querrum.de
Omanische Schulkinder bei einer Vorführung | ©: www.querrum.de
Omanische Schulkinder bei einer Vorführung | ©: www.querrum.de
Auf dem Rückweg von Jebel Shams wird wieder die Stadt Nizwa passiert, in der unbedingt ein längerer Stop eingelegt werden sollte. Nizwa war über Jahrhunderte hinweg die Hauptstadt des Omans und politisches wie religiöses Zentrum des Landes.
Heute leben rund 45.000 Menschen in Nizwa, das sich auf etwa 500 m über dem Meer befindet. Nizwa selbst ist sehr lang gestreckt, da die Häuser an einen mal mehr, mal weniger Wasser führenden Fluss gebaut sind. Im Idealfall ist es gerade Freitag, wenn der Besuch in der Stadt stattfindet, denn an diesem Tag der Woche findet der Ziegenmarkt in Nizwa statt. Frühaufsteher haben den Vorteil, das geschäftige Treiben in den Souks von Nizwa erleben zu können, denn zum Mittag hin fliehen die Menschen vor der Hitze in die Kühle der Häuser.
Nach dem Trubel in den Souks ist die Besichtigung des Fort Nizwa eine angenehme Art, etwas von der Geschichte der Stadt, aber auch des gesamte Omans kennenzulernen. Die im 17. Jahrhundert vom Imam Sultan bin Saif Al Ya’rubi errichtete Festung diente gleichermaßen der Verteidigung wie der Administration der Stadt und der gesamten Region. Es ist eine recht verzwickt gebaute und mit vielen Fallen versehene Verteidigungsanlage, die sich direkt über einem unterirdischen Fluss befindet.
Ein omanisches Mädchen | ©: www.querrum.de
Ein omanischer Junge | ©: www.querrum.de
Misfat al Abriyyin mit seinem ausgeklügelten Wassersystem
©: www.querrum.de
Misfat al Abriyyin: Bananen und mehr in der Oase mit seinen
Wasserläufen | ©: www.querrum.de
Nizwa ist ein guter Ausgangspunkt für weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. So etwa die Bergoase Misfat al Abriyyin, die von Nizwa etwa 50 km entfernt liegt. Die Bewohner der Oase haben über Jahrhunderte eine sehr ausgeklügelte Wasserversorgung angelegt, die ohne Pumpen auskommt, aber über Gefälle und Wasserdruck jeden Winkel des Ortes mit der kostbaren Flüssigkeit versorgt. Die Bergoase ist schon von weitem durch das viele Grün der Pflanzen gut zu erkennen.
Granatäpfel in Misfat al Abriyyin | ©: www.querrum.de
Misfat al Abriyyin | ©: www.querrum.de
Wanderung durch die Terassenfelder | ©: www.querrum.de
Wadi Bani Habib, Jabal Akhdar | ©: www.querrum.de
Auf der Straße von Nizwa zurück nach Muscat zweigt ein Weg in die Gebirgsregion des Jebel Akhdar ab. Es ist ein Teil des Hadschar Gebirges. Der Weg zum Jebel Akhdar führt auf das Saiq-Plateau, jedoch nur mit Allrad-Fahrzeugen. Andere Fahrzeuge sind für diese Strecke nicht zugelassen, was übrigens an einem Checkpoint kontrolliert wird.
Auf 2000 m Höhe kann der Besucher bei angenehm kühlen Temperaturen einen unvergesslichen Blick in die Schluchten des Jebel Akhdar genießen, in denen teilweise sogar Früchte angebaut werden. Wer auf den Spuren der Königin der Herzen wandeln will, kann das hier tun. Im Jahr 1990 besuchte Lady Diana per Helikopter das Saiq-Plateau, weshalb es seitdem den „Diana´s Viewpoint“ gibt.
Rosenplantage zur Herstellung des berühmten Rosenwassers
aus dem Oman | ©: www.querrum.de
Blick auf das Bergdorf, ganz oben eine Hotelanlage, im Vordergrund
die typischen Terrassenfelder | ©: www.querrum.de
Bahla: großartig restaurierte Burg und Festungsanlage | ©: www.querrum.de
Bahla: großartig restaurierte Burg und Festungsanlage. Ein Besuch lohnt sich. | ©: www.querrum.de
Tiermarkt in Bahla. Rund um diesen Baum werden ab 7.30 Uhr hauptsächlich Ziegen und kleine Kälber angeboten. Wir waren die einzigsten Touristen. | ©: www.querrum.de
Tiermarkt in Bahla - noch ist nicht viel los | ©: www.querrum.de
Tiermarkt in Bahla - aber mit der Zeit werden immer mehr Tiere herbeigeschafft und um den Baum geführt. Die aktuellen Preise werden ausgerufen. Ein Schreiber notiert dann die Daten mit Verkäufer, Käufer, Preis. Kaum zu glauben, so ganz ohne EDV... | ©: www.querrum.de
Von Nizwa aus ist ebenso Bahla in etwa 40 Minuten entweder über die Route 15 oder die Route 21 zu erreichen. In der alten Königsstadt steht die Festung Hisn Tamah, die als einzige osmanische Verteidigungsanlage in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde.
Hisn Tamah wurde bereits im 13. Jahrhundert errichtet und nun in den letzten Jahren aufwendig, auch mithilfe der UNSECO, rekonstruiert. Um die Lehmziegel-Festung mit ihren 132 Wehrtürmen herum hat sich die Stadt Bahla gruppiert, deren Häuser oft selbst aus Jahrhunderten alten Lehmziegeln bestehen. Im Souq von Bahla finden sich wunderschöne, im Ort hergestellte Töpferarbeiten. Sehr eindrucksvoll ist die sowohl Bahla wie auch die Festung umgebende, 12 Kilometer lange und 5 m hohe Stadtmauer. Jeden Freitag (früher Donnerstags) findet in Bahla im Souq ein Tiermarkt statt. Der ist nicht so groß wie in Nizwa, aber viel authentischer und fast (noch) ohne Touristen.
Zuschauer oder Ladenbesitzer, denn im Souq
gibt es alles, was ein Haushalt so braucht.
©: www.querrum.de
Zuschauer auf dem Tiermarkt in Bahla, die
das Treiben verfolgen
©: www.querrum.de
Festung Jabreen nahe Bahla | ©: www.querrum.de
Festung Jabreen nahe Bahla | ©: www.querrum.de
Wer sich für islamische Architektur interessiert, sollte das Schloss von Jabreen oder Jibreen besuchen, das direkt hinter Bahla an der Route 21 zu finden ist. Ein dreistöckiger Bau aus dem 17. Jahrhundert mit aufwendigen Holzschnitzereien und Deckengemälden.
Offroad mit dem Geländewagen über das Hadschar-Gebirge | ©: www.querrum.de
Die Strasse ist meistens ausreichend breit und schlängelt sich an den Felsabhängen entlang | ©: www.querrum.de
Ein Abenteuer der besonderen Art ist eine Offroadtour, die quer über das Hadschar-Gebirge führt. Der Ausgangsort dafür ist die Stadt Al Hamra, die etwa 40 Minuten von Nizwa entfernt auf der Route 21 zu erreichen ist.
Manche Stellen sind unübersichtlicher, oder auch mal enger...
©: www.querrum.de
... aber eigentlich kein Problem. | ©: www.querrum.de
Offroad über das Hadschar-Gebirge | ©: www.querrum.de
Offroad über das Hadschar-Gebirge: den Gegenverkehr kann man teilweise auch
schon mehrere Minuten vorhersehen. | ©: www.querrum.de
Blick auf eine kleine Oase bzw. Siedlung auf dem Weg durch das
Hadschar Gebirge | ©: www.querrum.de
Junge aus einem Bergdorf im Oman | ©: www.querrum.de
Wer genügend Zeit mitbringt, kann zunächst einen Stop bei den Al-Huta-Höhlen kurz vor Al Hamra einlegen, einem der weltweit größten Höhlensysteme, das sich ganz bequem mittels einer kleinen Eisenbahn besichtigen lässt.
Von Al Hamra aus führt der Weg mit den Offroad-Fahrzeugen zunächst in Richtung Jabal Shams, was Gelegenheit gibt, den Snake Canyon zu erleben. Erleben deshalb, weil es eher Canyoning denn Spaziergang ist. Obwohl der Name auf Schlangen schließen lässt, muss sich diesbezüglich keine Sorgen gemacht werden. Ohne Führer sollte der Canyon jedoch nicht betreten werden.
Kurz nach dem Snake Canyon geht es rechts ab und von nun an fordert der Weg einiges mehr von dem oder den Fahrzeugen, denn es geht in die Höhe über Serpentinen und vorbei an steil abfallenden Hängen. Die Gebirgslandschaft, die sich hierbei dem Auge darbietet, hat fast schon etwas Irreales an sich. Die Route führt an Darki vorbei, einer kleinen Siedlung mit einer hübschen Moschee, eingebettet in einen Palmenhain, aber leider nur schwer zugänglich. Von hier ab verläuft der Weg auf der rechten Seite an steilen Berghängen entlang, wobei der Offroader oft gefährlich nahe an den Abgrund gerät. Links hingegen erstrecken sich kleine Täler mit Hochebenen zwischendrin und da wo es Quellwasser gibt, auch immer wieder Palmen, Felder und Ansammlungen von Häusern. Hin und wieder kreuzt der Weg ausgetrocknete Flussbetten, deren imposante Breiten zeigen, dass die seltenen, aber heftigen Regenfälle Respekt einflößende Naturereignisse sein müssen. Nach der Überquerung des Gebirgsscheitels wird die Fahrt hinunter auf der Nordostseite des Hadschars noch ein Stück wilder, bis die Ebene wieder erreicht ist. Nun geht es an den Ortschaften Tikhah, Al Rackhah, Al Quasmitayn und Al Far vorbei direkt zur Einmündung auf die Route 13, zwischen Rustaq und Al Awabi. Von hier führt die Straße nach rechts abbiegend direkt nach Nakhl (Nakhal).
Der kurze Tripp durch den Snake Canyon endete nach 15 Minuten.
Dann heiß es entweder runterklettern und durch (ohne Umkehr),
oder gleich umkehren. | ©: www.querrum.de
Snake Canyon: wer diesen Canyon erkunden will benötigt Zeit
und einen zweiten Wagen. Es gibt wohl auch geführte Wanderungen
durch diesen oder andere Canyon. | ©: www.querrum.de
Die uralte Stadt Nakhl liegt nur noch etwa 30 km vom Meer entfernt in der großen und fruchtbaren Küstenebene al-Batina. Mitten in der Stadt erhebt sich auf einem Hügel die Festung oder das Fort Husn Al Heem, das schon vor der Zeit des Islam erbaut worden ist und nun schön restauriert zur Besichtigung einlädt.
Etwas Außerhalb von Nakhl, in Richtung Süden finden sich die Athawarah Springs oder auch die Ain Thowarah Oase, die sich durch eine heiße Quelle auszeichnet. Ein bei den Einheimischen sehr beliebter Ort und zurzeit noch ein Geheimtipp, der für ein entspanntes Picknick nach dem harten Ritt über das Hadschar-Gebirge und als Abschluss der Omanreise ideal geeignet ist.
Nakhl: Fort Husn Al Heem | ©: www.querrum.de
Nakhl: Fort Husn Al Heem | ©: www.querrum.de
Heiße Quellen Athawarah Springs | ©: www.querrum.de
Wakan: ein kleines grünes Bergdorf inmitten einer felsigen Gebirgslandschaft | ©: www.querrum.de
Wakan: die letzten 3km zu diesem Bergdorf geht nur mit Geländewagen | ©: www.querrum.de
Frühstück in der Sama Heritage Lodge Wakan. Tolles Bergpanorama | ©: www.querrum.de
| ©: www.querrum.de
Wir haben unsere 11 tägige Reise über Bedu Reisen gebucht. Je nach Länge der Reise kann man mehr oder weniger vom Oman sehen. Hätten wir mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätten wir das Wadi Nakhar auf jeden Fall ganz erforscht, sowie noch einige andere Wadis. Ebenfalls zeitlich hat es uns für die nächtliche Schildkrötenwanderung bei Sur nicht mehr gereicht. Wir trafen einige Touristen, die davon ganz begeistert berichteten. Ein Tag mehr Wüste, 1-2 Tage mehr Zeit für das Hadschar Gebirge würde auch noch so auf unserer Liste stehen.
Bedu Reisen hat ganz gute Tipps auf Lager, da der Inhaber den Oman sehr gut kennt und auch einen super guten Reiseführer zum Oman geschrieben hat.
Den Oman zu erkunden geht eigentlich nur mit einem gescheiten Geländewagen. Bei der Buchung ist darauf zu achten, dass man damit auch Offroad fahren darf. Auch hier hat Bedu Reisen den Wagen beim richtigen Anbieter gebucht.
Von unseren Freunden wurden wir immer wieder gefragt ob der Oman ein sicheres Land ist. Absolut sicher nach unseren Erfahrungen.
Die Menschen sind absolut freundlich und hilfsbereit. Im Oman leben jedoch gefühlt 50% Ausländer, meistens aus Indien. Das hat seine Geschichte, weil durch den massiven Aufbau des Landes viele Gastarbeiter benötigt wurden.
Das Essen war nun eher indisch geprägt, als typisch omanisch. Nur in einem etwas teureren Restaurant in Muscat haben wir einmal einigermaßen typisches omanisches Essen bekommen. Sehr gute Erfahrungen haben wir übrigens auch mit kleinen, unscheinbaren Restaurants gemacht wo auch die Einheimischen essen gingen oder holten.
Die Unterkünfte buchten wir ebenfalls über das Reisebüro. Vom Hotel, über einen meiner Meinung nach super toll ausgebauten ehemaligen Ziegenstall, bis zu einem 300 Jahre alten zum Hotel ausgebauten Lehmhaus mit 2 jeweils 30x40cm großen Fenstern gab es alles. Uns hat es gefallen. Im Oman darf man übrigens auch überall Zelten. Daher sind auch viele Off-Roader unterwegs, die dann Abends irgendwo ihr Zelt aufschlagen.
Stand 2019
Jordanien – Land der Geschichte und Geschichten
Jordanien ist eine Reise wert. Eine atemberaubende Landschaft, sagenhafte Sehenswürdigkeiten wie die Wüstenstadt Petra, oder das Wadi Rum, die Wüste Jordaniens bleiben in ewiger Erinnerung.
Nepal
Die größten Siedlungen Nepals, darunter auch die drei Königsstädte Kathmandu, Patan und Bhaktapur, liegen im Kathmandu Valley.
Chin Woman Myanmar
In den kaum erschlossenen Regionen Myanmars schützten sich Frauen der Chin einst mit Tattoos im Gesicht vor Entführung und Verschleppung.
[ © Das Copyright liegt bei www.querrum.de | QUERRUM - QUER RUM gedacht, geschrieben, notiert]