QUERRUM
Pyramiden von Guizeh | ©: Pascal06 - Fotolia
Während des 19. Jahrhunderts rückte Ägypten ins Bewusstsein einer breiten Masse in Europa. Dazu trugen politische und wirtschaftliche Ereignisse wie Napoleons Ägyptenexpedition oder der Bau des Suezkanals durch die Briten ebenso bei wie spektakuläre Ausgrabungen. Denn die Zeugnisse einer Hochkultur, deren Wurzeln etwa fünf Jahrtausende zurückreichen, waren oft über Jahrhunderte vom Sand der Wüste begraben. Viele Pyramiden, Tempel und Kultstätten wurden erst während des 19. Jahrhunderts entdeckt und ausgegraben. Ihre Geheimnisse und Mysterien sind bis heute nicht vollständig entschlüsselt. Ägypten bleibt für seine Gäste also auch weiterhin ein mysteriöses, faszinierendes und geheimnisvolles Land.
Ägypten liegt im äußersten Nordosten Afrikas und gilt als Brücke zwischen den Kontinenten Afrika und Asien. Etwa 80,5 Millionen Einwohner sorgen dafür, dass Ägypten in der islamischen Welt einen enormen kulturellen und politischen Einfluss hat.
Der Status als eine der ersten Hochkulturen im eurasischen Raum machte Ägypten oft zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Fast 3.000 Jahre lang herrschten die gottgleichen Pharaonen über das Land und ließen monumentale Bauten errichten,die heute Besucher aus aller Welt anziehen. Nach der Eroberung durch Alexander den Großen anno 332 wurde das Land zum Spielball anderer Großmächte. Trotzdem gelang es den jeweiligen Machthabern, Maßstäbe zu setzen. Beispielsweise 1979, als Ägypten als Erste islamisches Land einen Friedensvertrag mit Israel schloss.
Nomaden | ©: Detlef - Fotolia
Die wichtigste Devisenquelle Ägyptens ist heute der Tourismus, allein aus Deutschland reisen alljährlich mehr als eine Million Gäste nach Ägypten. Hier schlug sogar die Geburtsstunde der Pauschalreisen. Thomas Cook hatte bereits 1869 ein entsprechendes Angebot für Briten und Amerikaner im Angebot.
Badeurlauber zieht es meist nach Hurghada, dem führenden Tourismuskomplex am Roten Meer. Die Gäste können dort einen unbeschwerten Bade- und Tauchurlaub erleben oder im Rahmen von verschiedenen Ausflügen das Land entdecken. Zu den weiteren Highlights für Besucher zählen die Städte Assuan, Luxor und Kairo, in dessen Nähe sich die weltberühmten Pyramiden von Gizeh und die Sphinx befinden, die zum absoluten Pflichtprogramm für Reisende gehören.
Etwa 25 Millionen Einwohner machen den Großraum Kairo zu einer der am dichtesten besiedelten Orten der Welt. Die Altstadt von Kairo wurde im Mittelalter errichtet und gilt als gelungenes Beispiel für die islamische Architektur.
Tutenchamun | ©: markus_marb - Fotolia
Die weltgrößte Sammlung an ägyptischen Altertümern beherbergt das Ägyptische Museum. Zu den Highlights der Sammlung gehören die etwa 3.500 Ausstellungsstücke an Grabbeigaben aus dem Grab des Pharaos Tutanchamun.
Daneben gibt es eine Vielzahl an weiteren Museen in Kairo. Dazu gehören das Koptische Museum, das Museum für Islamische Kunst oder das Abdin-Palast-Museum.
Auf den Ruinen der früheren Residenzstadt Theben wurde Luxor errichtet. In Luxor befinden sich zahlreiche wichtige Heiligtümer des alten Ägypten wie der Luxor-Tempel oder die Tempel von Karnak. Im Stadtteil Theben West befindet sich eine riesige Nekropole. Ganz in der Nähe ist das Tal der Könige, die weltberühmten Grabanlagen der ägyptischen Pharaonen.
Die Stadt im Süden Ägyptens spielt seit jeher eine wichtige Rolle. Einst wurde hier die Grenze nach Nubien gesichert, heute versorgt der Assuan Staudamm das Land mit Strom. Wichtige Heiligtümer sind die Tempel von Abu Simbel und die Tempel auf Philae. Weitere Zeugen der Vergangenheit sind das Simeonkloster und die Insel Elephantine.
Ägypten bietet seinen Besuchern sehr viel mehr als Sonne und schier endlose Badestrände. Die Gäste können in eine Kultur eintauchen, die sich über fünf Jahrtausende hinweg kontinuierlich entwickelt hat. Wer seinen Urlaub aktiv gestalten und etwas erleben möchte, findet in Ägypten zahlreiche Möglichkeiten für einen Aktivurlaub der etwas anderen Art. Beim Tauchen, einer Kreuzfahrt auf dem Nil oder einer Tour in die Wüste wandelt der Gast auf den Spuren der Entdecker und Forscher, die das unbekannte und faszinierende Land einst erschlossen haben.
Green sea turtle | ©: vilainecrevette - Fotolia
Taucher finden am Roten Meer ideale Bedingungen für ihren Sport. Die beliebtesten Tauchreviere befinden sich an Ägyptens Ostküste am Roten Meer und auf der Sinai-Halbinsel.
Das Rote Meer ist ein Nebenmeer des Indischen Ozeans, das bis zu 2.600 Meter tief ist und sich durch eine besondere Vielfalt an Arten auszeichnet. Charakteristisch für das Rote Meer sind Saumriffe, die sich an den Inseln und vor der Küste oft über mehrere Kilometer erstrecken.
Neben der Artenvielfalt des Indischen Ozeans bekommen die Taucher auch Meeresbewohner zu Gesicht, die ihren Lebensraum ausschließlich im Roten Meer haben. Neben Schildkröten sind hier auch verschiedene Haiarten wie der Graue Riffhai zu Hause. Häufig zu sehen sind an den Korallenbänken des Roten Meeres auch Kugel- und Igelfische, Napoleon-Lippfische und Büffelkopf-Papageifische.Zahlreiche Muränen lassen sich von Ende August bis Anfang September beobachten.
Karawane und Tuareg | ©: Ulf Dressen - Fotolia
Kamele waren für die oft nomadisch lebenden Wüstenbewohner in vergangenen Zeiten eine Art Lebensversicherung. Sie dienten den Menschen als Lasttiere, aber auch als Lieferanten für Wolle, Milch und Fleisch. Händler waren auf die widerstandsfähigen Tiere angewiesen, um Waren sicher durch die Wüste Nordafrikas transportieren zu können. Touristen können heute in Ägypten verschiedene Touren buchen und das Land stilecht erkunden.
Auf mehrtägigen Kameltouren entdecken die Gäste entlang der Oasen oder auf Bergpfaden die Vielfalt der Natur in der scheinbar monotonen Wüste. Die Teilnehmer reiten auf Kamelen oder Dromedaren. Sie sollen allerdings etwas Fitness mitbringen. Denn das Reiten ist anstrengender als ein Ausflug mit dem Jeep, teilweise müssen kürzere Strecken außerdem zu Fuß überwunden werden.
Die Teilnehmer bekommen einen intensiven Einblick in die Kultur der Ägypter und der Beduinenvölker. Besonders beliebt sind Kameltouren auf der Sinaihalbinsel. Eine beliebte Tour führt die Teilnehmer beispielsweise vom Katharinenberg zum Roten Meer. Sie erleben einen faszinierenden Mix aus Kameltour, Wandern in den Bergen, Kultur und Badeurlaub.
Ägypten bietet dem Gast sehr viel mehr als die Metropolen entlang des Nil - mehr als 90 Prozent des Landes sind Wüste. Diese können die Gäste abseits der üblichen Routen im Rahmen von Wüstentouren entdecken. Entweder reiten sie hoch zu Kamel, mit einem Offroad-Jeep oder im Rahmen eines Trekkingurlaubs. Dabei haben die Besucher die Wahl, ob sie nur einen kurzen Trip oder eine mehrtägige Reise unternehmen wollen. Aus Sicherheitsgründen wird meistens ein Konvoi oder eine Karawane gebildet.
Nomaden der Sahara | ©: hecke71 - Fotolia
Zu den beliebtesten Zielen gehört die Libysche Wüste, die etwa zwei Drittel der ägyptischen Landfläche umfasst. Als Highlight gilt die Weiße Wüste. Diese erstreckt sich auf einer Länge von etwa 500 Kilometern zwischen den Oasen Farafra und Bahariya, die seit etwa 10.000 Jahren besiedelt sind und den Pharaonen als militärische Vorposten dienten.
Den Kern der Weißen Wüste bildet ein circa 144 Quadratkilometer großer Skulpturenpark aus Kalksteinformationen. Diese entstanden vor etwa 80 Millionen Jahren, als die Wüste vom heutigen Mittelmeer überflutet war. Die Skulpturen bilden individuelle Formen und erinnern an Hühner, Pilze, Bäume oder menschliche Köpfe. Die Besucher können in der Weißen Wüste Fossilien wie Tierknochen, Korallen, Schnecken und Muscheln finden. Seit 2002 ist die Weiße Wüste und ihre Umgebung ein Nationalpark.
Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts haben Reisende den Nil als attraktive Route für eine Flusskreuzfahrt entdeckt. So inspirierte eine Nil-Kreuzfahrt die britische Krimiautorin Agatha Christie zu ihrem Roman "Tod auf dem Nil".
Meist beginnen die Nil-Kreuzfahrten in Luxor und führen nach Assuan, dann wieder zurück zum Heimathafen. Relativ neu ist das Angebot einer großen Nil-Kreuzfahrt, die in Kairo beginnt und ebenfalls nach Assuan führt. Die Veranstalter bieten Nil-Kreuzfahrten oft auch in der Kombination mit einer Kreuzfahrt auf dem Nasserstsee hinter dem Staudamm von Assuan an.
Nil | ©: Torsten Bothe - Fotolia
Eine Kreuzfahrt ab Luxor dauert üblicherweise acht Tage, ab Kairo 15. Die Veranstalter bieten die Nil-Kreuzfahrt oft in Kombination mit einem Badeurlaub am Roten Meer an. Entsprechende Angebote gibt es in mehreren Preisklassen. Die Urlaubsgäste sollten aber darauf achten, dass sie entweder All Inclusive oder Vollpension buchen. Die Klassifizierung nach Sternen betrifft bei einer Nil-Kreuzfahrt in erster Linie die Kabinengröße.
Natürlich sind die Gäste einer Nil-Kreuzfahrt nicht ständig auf dem Schiff. Zum Programm gehört in der Regel ein umfangreiches kulturelles Programm mit einer Besichtigung der wichtigsten Tempel und Bauten entlang der Reiseroute.
Hotel in Hurgada | ©: Mirek Hejnicki - Fotolia
Aus einem kleinen Fischerdorf wird eine touristische Perle: Hurghada wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet und blieb lange Zeit ein kleines Fischerdorf im Dornröschenschlaf. Individualisierende und Taucher entdeckten den Ort in den 1970er Jahren und mit der wachsenden Popularität des Tauchsports wurde das Reiseziel an der Küste des Roten Meeres immer beliebter.
Arabische, europäische und amerikanische Investoren lösten schließlich in den 1980er Jahren einen wahren Bauboom aus und machten Hurghada zum führenden Zentrum für den Tourismus am Roten Meer. Inzwischen ist das verschlafene Dörfchen zu einer Metropole mit mehr als 150.000 Einwohnern geworden, die sich über eine Strecke von 30 Kilometern entlang der Küste dahin zieht.
Urlauber am Strand | ©: Krawczyk-Foto - Fotolia
Hurghada ist ein Zentrum für Badeurlauber und Taucher. Diese sollten sich allerdings einer Tour zu einer der vorgelagerten Inseln anschließen. Denn in der Nähe der Stadt ist das Meerwasser oft trüb und zahlreiche Korallenstöcke sind bereits abgestorben. Zudem bietet sich Hurghada als Ausgangspunkt für Ausflüge an. Beispielsweise in die Wüste, in das Tauchrevier Makadi Bay oder in die alte Hafenstadt Safaga.
Altertümer aus der Zeit der Pharaonen oder des Mittelalters sucht der Besucher in der Retortenstadt Hurghada vergeblich. Allerdings gibt es im Stadtteil al-Dahar, der als Altstadt gilt, einiges zu entdecken.
1922 wurde die koptische St.-Schniuda-Vater-der-Eremiten-Kirche errichtet. Die ursprüngliche Kirche wurde 2008 durch einen Neubau ersetzt. Touristen dürfen, anders als im Rest Ägyptens, Moscheen nicht betreten.
Über der Höhle des heiligen Antonius wurde anno 356 das St.-Antonius-Kloster gegründet. Während der Christenverfolgung durch die Römer soll sich Paulus von Theben hierher zurückgezogen haben.
Gäste, die nicht selbst tauchen, können die Tierwelt des Roten Meeres trotzdem bestaunen: im kleinen Aquarium im Norden von al-Dahar.
Der neue Jachthafen wurde am 6. Juni 2008 in Sekalla eröffnet. Die Gäste sehen hier Jachten, Boote und können in einem 120.000 Quadratmeter großen Einkaufszentrum shoppen.
Eine wahre Schatzkammer für Archäologen liegt nur etwa 20 Kilometer südlich von Kairo: Sakkara ist die größte und eine der wichtigsten Totenstädte. Denn von der Frühzeit bis ins 4. Jahrhundert hinein wurden hier hohe Würdenträger, Beamte und sogar Tiere bestattet worden. Auch zwölf Königsgräber sind in der Nekropole zu finden. Und diese Totenstadt beschert den Forschern immer wieder Überraschungen: Im Februar 2009 entdeckten Archäologen das bisher größte Grab, in dem 30 Mumien bestattet wurden.
Benannt wurde Sakkara vermutlich nach Sokar, dem ältesten Totengott Ägyptens. Die ältesten Gräber stammen aus der 1. Dynastie und stehen im Norden von Sakkara. Pharao Djoser aus der 3. Dynastie errichtete um 2650 vor Christus als Erster eine Stufenpyramide.
Ab circa 2200 vor Christus wurden eher kleinere Gräber gebaut. Doch während des Neuen Reiches erlebte die Totenstadt ab 1550 vor Christus eine neue Renaissance.
Das Zentrum des Grabes von Djoser ist die rund 60 Meter hohe Stufenpyramide. Die verzweigten Gänge der Pyramide sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, weil die Pyramide einsturzgefährdet ist. Sie steht innerhalb eines Areals, das von einer Mauer mit den Ausmaßen von 278 mal 545 Meter umgeben ist. Die Besucher betreten das Grab durch ein Tor im Südosten. Sie gelangen in einen Säulengang, der sie zum Festhof führt. Ein kleinerer Festhof schließt sich im Osten an. Nördlich davon befindet sich ein weiterer Hof mit zwei monumentalen Bauten, die scheinbar keinen Zweck erfüllen. Das zweite Grab mit einem Schacht im Süden des Komplexes ist vermutlich ein Kultgrab.
An der Nordseite der Pyramide steht der Totentempel des Herrschers, daneben eine kleine Kapelle. Dieser Tempel unterscheidet sich gravierend von anderen Totentempeln.
Sehenswert sind allerdings auch die weiteren Grabanlagen. Dazu gehört die Mastaba des Ti odre die Mastaba des Ptahhotep und Achetop. Beide wurden im 24. vorchristlichen Jahrhundert erbaut.
Nasser | ©: barbema - Fotolia
Vor der Reise nach Ägypten lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes. Denn unter Umständen ist die Lage im Land gerade prekär. Als sicher gelten die Regionen Kairo und Alexandria sowie die Touristenzentren. Von Ausflügen in entlegene Gegenden des Landes wird ohne Führung aber abgeraten.
Die ideale Reisezeit sind die Monate von Oktober bis März. Dann herrschen Temperaturen, die mit dem europäischen Sommer vergleichbar sind. Ideal für den Badeurlaub am Mittelmeer sind die Monate von Mai bis September, am Roten Meer von Februar bis Juni und von September bis November.
Für die Einreise benötigen deutsche Touristen ein Visum. Das bekommen sie entweder in der Berliner Botschaft oder in den Generalkonsulaten in Hamburg und Frankfurt. Sie können es auch direkt bei der Einreise erwerben. Deutsche benötigen einen Reisepass oder einen vorläufigen Reisepass, der sechs Monate über den Zeitraum der Reise hinaus gültig ist. Wer mit Personalausweis einreist benötigt ein Passbild für die Einreisekarte.
Die genauen Zollbestimmungen erfahren Reisende bei der Botschaft. Generell ist die Ausfuhr für Altertümer sowie für Tiere und Pflanzen, die unter Artenschutz stehen, verboten. Die ägyptische Währung darf nur in begrenztem Umfang eingeführt werden.
Außer in großen Hotels oder in Museen, die ausdrücklich darauf hinweisen, wird grundsätzlich für jede Dienstleistung ein Bakschisch erwartet. Als Faustregel gilt ein Betrag zwischen zwei und fünf Pfund.
Egal ob auf dem Basar oder im Taxi, das Handeln gehört in Ägypten einfach zum guten Ton.
Die Behörden haben von 9 bis 15 Uhr geöffnet, Geschäfte meist von 9 bis 18 Uhr. Während der Freitag frei ist, wird samstags und sonntags arbeiten.
Grundsätzlich sind für Reisende nach Ägypten keine Impfungen vorgeschrieben. Der Schutz gegen Diphterie, Tetanus und Polio sollte aufgefrischt werden. Ob ein weiterer Impfschutz erforderlich ist, sollte mit dem Hausarzt abgesprochen werden.
In der Reiseapotheke sollten Medikamente gegen Magen- und Darmprobleme nicht fehlen. Mineralwasser sollte zum Trinken, aber auch zum Zähneputzen verwendet werden.
Da Deutschland mit Ägypten kein Sozialversicherungsabkommen hat, sollten Reisende eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Problematisch ist die ärztliche Versorgung lediglich außerhalb der Städte.
African resort with luxury swimming pool | ©: kwiatek7 - Fotolia
Die Gäste finden in den Hotels an den Buffets eine reiche Auswahl an traditionellen ägyptischen und internationalen Gerichten. Eine typische ägyptische Küche gibt es nicht. Die meisten Gerichte stammen aus der arabischen Küche und werden in Ägypten ebenso zubereitet wie im Libanon oder in Syrien. Stark beeinflusst ist die ägyptische Küche auch von mediterranen Rezepten. Gefüllte Weinblätter und Moussaka beispielsweise sind aus Ägyptens Küchen nicht mehr wegzudenken.
Charakteristisch ist die große Auswahl an Vorspeisen. Diese werden dem Gast auf kleinen Tellern serviert und anschließend zusammen mit Fladenbrot verzehrt.
Begleitet wird die Mahlzeit üblicherweise von Wasser. Erst zum Dessert wird türkischer Mokka oder Tee serviert. Wegen der islamischen Tradition spielt Alkohol nur eine sehr untergeordnete Rolle. Den Gästen steht aber in der Regel eine Auswahl an ägyptischen Rot- und Weißweinen sowie die einheimischen Biersorten Sakara und Stella zur Auswahl.
Die Wurzeln der ägyptischen Hochkultur liegen in der Naquada-Kultur, die etwa zwischen 4000 und 3200 vor Christus in Oberägypten sesshaft war. Der legendäre Pharao Menes formte um 3000 vor Christus mit der Vereinigung von Ober- und Unterägypten aus einer Regionalmacht ein mächtiges Reich, das über drei Jahrtausende hinweg bestand.
Historiker teilen die Geschichte Ägyptens in Altes Reich, Mittleres Reich und Neues Reich mit jeweils zwei sogenannten Zwischenzeiten. Diese waren zeitweise durch politische Unruhen gekennzeichnet. Den Herrschenden Pharaonen gelang es jedoch, das Reich erneut zu einen.
Der Niedergang der ägyptischen Großmacht begann ab 667 vor Christus, als Ägypten zur Provinz der aufstrebenden Großmacht Assyrien wurde. Etwa zwölf Jahre lang bäumte sich Ägypten während der 26. Dynastie noch einmal auf, geriet dann jedoch unter persische Herrschaft.
Den Untergang des Reiches läutete Alexander der Große 332 vor Christus ein, als er Ägypten eroberte. Nach seinem Abzug setzte er den Satrapen Ptolemäus als Verwalter ein. Die Jahrhunderte ab 305 vor Christus waren von inneren Konflikten gekennzeichnet. Während des Bürgerkriegs im Römischen Reich eroberte Oktavian Alexandria und machte Ägypten zur römischen Provinz.
Etwa ab 640 wurde Ägypten von islamischen Arabern erobert. Trotz wechselnder Herrschaften blieb der Islam mehr als ein Jahrtausend lang die dominierende politische Kraft. Die Herrschaft der Osmanen beendete 1802 die französische Armee unter Napoleon Bonaparte teilweise. Zwischen 1882 und 1902 wurde Ägypten zu einem britischen Protektorat.
1936 wurde Ägypten kurzzeitig von König Faruk regiert. Dieser wurde allerdings 1952 am Nationalfeiertag, dem 23. Juli, gestürzt. Die neuen Machthaber machten Ägypten zu einer sozialistischen Republik. Mehrfach kam es in den 1960er und 1970er Jahren zu militärischen Auseinandersetzungen mit Israel. Überraschend ging 1977 eine Friedensinitiative von Präsident Anwar al-Sadat aus, die zwei Jahre später zu einem Friedensvertrag führte.
Offiziell hat Ägypten insgesamt rund 80,5 Millionen Einwohner. Diese leben allerdings vorwiegend im Nildelta, im Tal des Stroms, entlang des Suezkanals oder in den touristischen Hochburgen.
Nil | ©: Mirek Hejnicki - Fotolia
Travail d'enfant. | ©: moramora - Fotolia
Der weitaus größte Teil der Bevölkerung - circa 91 Prozent - sind Nachkommen der Ägypter. Viele haben sich allerdings sprachlich und kulturell den Arabern angepasst.
Als direkte Nachfahren der alten Ägypter gelten die Kopten und die Fellachen, denen circa 60 Prozent der Bevölkerung angehören.
Eine nubische Minderheit von rund 140.000 Personen lebt vorwiegend im Süden Ägyptens. Einige Berber, die früher in der Libyschen Wüste gelebt hatten, sind in der Oase Siwa ansässig. Als Nomaden leben circa 70.000 Araber in der Wüste. Im Norden leben außerdem Briten, Türken, Italiener und Abchasen. Jüdische und griechische Gemeinden existieren nicht mehr.
Obwohl offiziell Religionsfreiheit herrscht, existiert diese nur eingeschränkt. Eine deutliche Mehrheit von rund 90 Prozent der Ägypter sind Sunniten. Schiitische und sufistische Minderheiten existieren allerdings ebenfalls. Seitdem der Islam 1980 zur Staatsreligion erhoben wurde, wird das Recht nach der Scharia gesprochen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde Ägypten zu einem Zentrum des fundamentalistischen Islam.
Bei den Christen, die zwischen vier und 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen, handelt es sich vorwiegend um koptische Christen. Vertreten sind außerdem orthodoxe und altorientalische Kirchen.
Die jüdischen Gemeinden schrumpften in den vergangenen Jahrzehnten massiv. Seit dem Friedensvertrag können Juden ihre Religion ungehindert ausüben. Davon betroffen ist mittlerweile allerdings nur eine absolute Randgruppe.
Kairo
Die ägyptische Hauptstadt Kairo ist eine Metropole der Superlative. Neben den imposanten Pyramiden Bauten, oder der Sphinx aus der glanzvollen Zeit der Pharaonen bietet Kairo zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten. Zu den bekanntesten Museen gehören das Ägyptische Museum.
Luxor
Die berühmteste Sehenswürdigkeit ist der Luxor-Tempel, der dem Gott Amun geweiht war. Nördlich von Luxor liegen die Karnak-Tempel, die größte Tempelanlage des Landes. Bekannt ist Luxor außerdem für das Tal der Könige mit seinen 64 Gräbern.
Assuan
Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Tempel von Abu Simbel, dem Mausoleum des Aga Khan, dem Simeonskloster, der Tempelinsel von Philae, der Insel Elephantine und dem Staudamm können die Besucher in Assuan und Umgebung zahlreiche weitere Kleinode entdecken.
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