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Eine der vielen traumhaften Strände in der Dominikanischen Republik | ©: DEZALB from Pixabay
Übersicht - Reisetipps & Erfahrungen zur Dominikanischen Republik
Erwin Hollecker
Sie ist das beliebteste Reiseziel in der Karibik, die Dominikanische Republik. Jährlich fliegen Millionen Europäer und Nordamerikaner in das subtropische Land auf der Insel Hispaniola. Doch viele dieser UrlauberInnen verbringen die zwei oder drei Wochen ihrer Ferienzeit nur in All-inclusive-Anlagen, die sich in aller Welt doch sehr gleichen. Genau genommen könnte ein All-inclusive-Gast kaum unterscheiden, in welchem Land er oder sie sich gerade befindet, wenn da nicht die Anreise wäre. So wie andere Destinationen hat auch die Dominikanische Republik weit mehr zu bieten als sich wiederholende weitläufige Hotelanlagen und endlose weiße Sandstrände.
Der Autor lebt und arbeitet seit dem Jahr 2012 als Freiberufler an der Nordküste in der Dominikanischen Republik. In dieser Zeit lernte er neben der Sprache auch die Menschen sowie viele interessante Orte auf der Insel kennen, die nicht in den Programmen der hoteleigenen Tour-Guides auftauchen.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit drei Möglichkeiten, außerhalb der All-inclusive-Welt von Punta Cana etwas zu erleben.
Wer von der DomRep als Urlaubsort zum ersten Mal hört oder liest, wird unweigerlich auf die Destination Punta Cana treffen. Dabei handelt es sich um eine gigantische Aneinanderreihung von Hotelanlagen an der Südostküste der Dominikanischen Republik. Ein großer Teil aller Urlauber auf der Insel landen in einer der Anlagen in Punta Cana. Was jedoch weder online noch in den Reisebüros zu Punta Cana erklärt oder gesagt wird, ist der Umstand, dass es nur sehr wenige und umständliche Möglichkeiten gibt, aus Punta Cana herauszukommen. Das ist durchaus gewollt. Punta Cana liegt sprichwörtlich weit ab vom Schuss. Das macht es den Hotelbetreibern einfacher, nur „ihre“ Tourprogramme an die Gäste zu bringen.
Tatsächlich gibt es für Gäste in Punta Cana, die ja oft wenig oder kein Spanisch sprechen, nur einen Weg hinaus und der führt über die Nationalstraße 3. Die wiederum beginnt oder endet am Flughafen Punta Cana. Genau dort gibt es auch Bushaltestellen, von denen aus Busse vorzugsweise direkt in die Hauptstadt Santo Domingo führen. Natürlich finden sich auch viele Autoverleiher am Flughafen, doch wer zuvor noch nie in der Dominikanischen Republik war, dem ist davon abzuraten, ein Auto zu mieten. Um es abzukürzen: lesen Sie am besten eine Statistik zu den Unfallraten im Straßenverkehr auf der Insel. Wenn Sie glauben, in Rom oder Paris sei es höllisch auf der Straße, dann sind Sie noch nie in der DomRep Auto gefahren.
Markt in Santo Domingo | ©: Ariel Núñez Guzmán from Pixabay
Dieser Tipp ist gerade für Urlauber in Punta Cana als Einstieg in die eigenständige Inselerkundung passend. Der Bus von Transporte APTRA, der von Punta Cana nach Santo Domingo fährt, hält an seiner Endstation am Parque Enriquillo in der Hauptstadt nur wenige Meter entfernt vom Eingang zum Chinaviertel. Dort findet jeden Sonntag der Chinamarkt statt. Es ist nicht zu übersehen. Die Straße, die Avenida Duarte, auf der der Markt stattfindet, ist von einem riesigen blauen Tor im China-Style überspannt. Das Interessante an dem Markt ist, das er hauptsächlich für Chinesen gemacht ist, die in der Hauptstadt leben. Es ist also kein ausgesprochener Touristenmarkt.
Der Besuch des Marktes kann auch gleich mit einem Einkaufsbummel verbunden werden, denn die Avenida Duarte ist fast in ihrer ganzen Länge die Shoppingadresse für Händler, die in den Touristenorten auf der Insel ihre Läden betreiben. Wenn Sie also in einem Hotelshop in Punta Cana ein Souvenir oder etwas anderes Interessantes sehen, dann bekommen Sie genau das in der Avenida Duarte um gut die Hälfte billiger. Aber Vorsicht vor Taschendieben. Wenn Sie dann vom Trubel des Marktes und in den Geschäften genug haben, laufen Sie einfach in südlicher Richtung die Avenida Duarte weiter, denn dort beginnt die Zona Colonial, wo es sich unter schattigen Bäumen sehr gut Speisen lässt. Aber das ist dann schon wieder voll im Touristenbereich und kein Geheimtipp.
Für den Besuch der Hauptstadt sollte der ganze Tag eingeplant werden. Für einen anderen Tag kann dann einer der zahlreichen Strände anstehen, etwa die Playa del Muerto in der Stadt San Pedro de Macoris, die von Punta Cana aus noch vor der Hauptstadt an der Busroute liegt. Inzwischen wurde der Strand von offizieller Seite in „Playa el Faro“ umbenannt, doch die meisten Einheimischen bleiben bei der alten Bezeichnung. Stören Sie sich nicht an dem Namen. Es gibt eine ganze Reihe von Stränden auf der Insel, die ähnlich klingen. Genießen Sie lieber den Strand, der sich wie eine Badewanne im lauwarmen karibischen Meer ausbreitet. Sie werden kaum auf andere Touristen treffen und unter der Woche auch nicht auf Einheimische.
Was diesen Strand so interessant macht, ist die Nähe zur Stadt San Pedro de Macoris, aber ohne Touristenrummel. Es lässt sich also mit wenigen Schritten zwischen dem Strand und vielleicht einem Geschäft oder einem Restaurant wechseln. Kein Anbaggern durch Strandverkäufer oder massenhaft Touris. Wie in der Dominikanisch Republik üblich, geht der Transport von der Bushaltestelle zum Strand mit Motorrad-Taxis vonstatten. Üblich ist ein Fahrpreis von 100 Peso für die Strecke, umgerechnet sind dies aktuell etwa 1,50 Euro.
Kaffeeplantage | ©: Tim from Pixabay
Kaffeeplantage | ©: Mariana de Fátima Ciríaco Mari from Pixabay
Nördlich von Punta Cana liegen in den Bergen verschiedene Kaffeeplantagen, die besucht werden können. Eigentlich sind es nur wenige Kilometer, doch die Straßen oder besser die Wege sind nicht immer gut befahrbar. Von Punta Cana aus über die Straße 106 und in der Ortschaft La Otra Banda dann nördlich auf der Straße 105 in die Berge. Es empfiehlt sich für die Tour ein Taxi mit Fahrer zu mieten.
Die meisten Taxifahrer sprechen jedoch kaum Englisch. Am besten schreiben Sie den Ort oder die Adresse auf, wo Sie hingebracht werden wollen. Etwa so „Casa Dona Maria en el Campo, café y chocolate”. Auch hier ist der Ausgangsort am besten der Flughafen Punta Cana, da sich dort genügend Taxifahrer versammeln. Der Preis für so eine Tour muss natürlich ausgehandelt werden, da der Fahrer warten und Sie ja wieder zurückbringen soll. Angemessen sind dafür 5000 Peso, aktuell etwa 80 Euro, was sich bei mehreren Mitfahrern entsprechend aufteilt.
Das waren drei Tipps, der All-inclusive Punta Canas zu entkommen, wenn das Buffet, die Drinks und der Strand zu viel werden. Doch die Dominikanische Republik besteht nicht nur aus der Südostküste. Im Norden genauso wie im Südwesten und natürlich im Landesinneren warten unzählige Orte mit eigenen Besonderheiten, entdeckt zu werden. Lesen Sie mehr Informationen zur Dominikanische Republik und deren Sehenswürdigkeiten hier.
Wasserfall Salto de La Jalda | ©: E.Hollecker
Er ist ein eher unbekanntes Naturphänomen der Dominikanischen Republik. Der Salto de La Jalda ist ein rund 120 m hoher Wasserfall im Nordosten der Dominikanischen Republik. Damit dürfte er zugleich der höchste Wasserfall in der gesamten Karibik sein.
Es ist leicht zu erklären, warum dieser Wasserfall relativ unbekannt ist. Weil er sehr schwer zu erreichen ist. Auf Google Maps sieht es zwar so aus, als wäre er nur etwa 2 Kilometer Luftlinie von der nächsten befestigten Straße entfernt, der Route 107, Av. Dr. Teofilo Hernandez. Doch in der Realität sind es ungefähr 12 Kilometer über Gebirgspfade, Dschungel, durch mehrere Flüsse und wenn ein Pfad genutzt werden kann, dann braucht es nur einen Regenschauer und er ist für Stunden unpassierbar. Bei trockenen Wetterverhältnissen und ohne sich zu verirren, sind selbst Reiter gut 4 Stunden unterwegs.
Es braucht schon eine entsprechende körperliche Fitness, um zum Wasserfall zu gelangen. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kommen Wanderer sehr schnell an ihre Grenzen. Die Tour sollte nicht ohne Führer gemacht werden, auch wenn das GPS-Signal des Handys den Weg vermeintlich zu weisen scheint.
Wasserfall Salto de La Jalda | ©: E.Hollecker
Auf dem Weg zum Wasserfall | ©: E.Hollecker
Der beste Ausgangspunkt für den Weg zum Wasserfall Salto de La Jalda ist die Stadt Miches an der Nordostküste. Von dort geht es mit dem Wagen zuerst auf der Route 107 in Richtung Süden in die Berge, um nach etwa 25 Kilometer auf der sehr kurvigen Straße dann zu Fuß oder mit dem Pferd nach rechts in den Dschungel abzubiegen. Für den Besuch dieses Geheimtipps der Domrep sollte der ganze Tag eingeplant werden.
Der Norden der Dominikanischen Republik ist von zahlreichen kleineren und größeren Flußläufen durchzogen, die in den Bergen entspringen und sich zum Meer hin zu recht großen Strömen vereinen. Einer davon ist der Rio Yasica. der seinen Anfang in dem Stausee Presa De Taveras auf gut 2000 m Höhe als kleiner Wildbach beginnt und sich auf seinem Weg zum Meer durch den Dschungel mäandert, um sich letztlich als breiter Fluss bei der Stadt Sabaneta de Yasica mit dem Atlantik zu vereinen.
Ausflug auf dem Fluss Yasica | ©: E.Hollecker
Ausflug auf dem Fluss Yasica | ©: E.Hollecker
Die letzten 20 Kilometer des Rio Yasica vor der Mündung sind bestens für einen Ausflug auf dem Fluss geeignet. Ausgangspunkt ist hierbei die Stadt Sabaneta, in deren Umgebung verschiedene Anbieter eine Flusstour ermöglichen. Der Yasica ist fast völlig in seinem natürlichen Lauf belassen und so geht die Flussfahrt durch Wälder und an kleinen Fincas vorbei. An seiner Mündung haben sich riesige Sandbänke gebildet, die zugleich wunderbare Strände sind, von denen aus es sich herrlich im flachen Wasser baden lässt.
Wie es bei Geheimtipps nun mal so ist, hält sich die Besucherzahl in Grenzen. Wer eine Flusstour auf dem Rio Yasica mitmacht, muss nicht befürchten, in der Masse an Touristen unterzugehen. Sowohl der Fluss als auch die Strände an dessen Mündung ins Meer sind weitgehend menschenleer. Es lohnt sich, die Tour ein oder zwei Tage vorher zu reservieren und in einer kleinen Gruppe von vielleicht 10 Leuten mitzumachen. Dann gehört zum Ausflug auch ein Essen am Strand mit gegrilltem Fisch, frisch aus dem Fluss gefangen. Die Fischbuden machen nur auf Bestellung auf, denn außer den Besuchern in den Booten gibt es keine weiteren Gäste. Über Land führt keine asphaltierte Straße zur Mündung des Rio Yasica und nur die Einheimischen kennen die kleinen Feldwege dorthin. Deshalb haben auch die großen Hotelressorts den Yasica als Ausflugsziel nicht im Programm.
Ausflug auf dem Fluss Yasica | ©: E.Hollecker
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